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 Kritik. Zapotec
 Häuserbau auf dem Hochplateau
 Pyramiden kannten nicht nur die alten Ägypter, auch die Völker in Mittelamerika waren in dieser Baukunst bewandert. Wenig bekannt dürften in diesem Zusammenhang die Zapoteken
sein, die neben Azteken und Maya nur eine Nebenrolle in der mesoamerikanischen Geschichte spielen. Autor Fabio Lopiano hat sich ihrer angenommen und ein Spiel zum Leben und Schaffen der Zapoteken ersonnen. Also machen wir die Gegend urbar, errichten die prägenden Pyramiden und danken den Göttern.
für Gold Handels- plättchen gekauft werden, wobei die günstigen direkt zwei Ressourcen einbringen.
Fünf Runden entwickeln wir die Hochebene von Za- potec. Dazu nutzen wir die von 1 bis 27 nummerierten Aktionskarten, von denen jeder bereits zu Beginn einige auf die Hand be- kommt. Weitere liegen offen aus, ein Nachziehstapel daneben fungiert zudem als Runden- zähler. Eine zusätz- liche Karte unter den Pyramidenbau- plätzen zeigt, für welche Gebäude es
Rundenboni gibt.
Die Karten erfüllen gleich drei Funk-
tionen: Als erstes bestimmen sie die Spielerreihenfolge. Zudem legen sie fest, welches Einkommen ich erhalte. Zu guter Letzt zeigt eine Karte an, wo ich auf dem Spielplan bauen darf. Dabei ist entweder die Gebäudeart, das Gelände oder die Region zwingend vorgegeben.
Zu Beginn ist es wichtig, möglichst viel zu bauen, um das eigene Einkommen in die Höhe zu treiben. Gerade dann, wenn man nur über vier Ressourcen verfügt, ist eine Karte, die eine bestimmte Gebäude- art vorgibt, von Nachteil. Um damit dop- pelt zu bauen, braucht man je zwei Mal eine identische Ressource – die besitzt man anfangs aber nicht. Da ist es zumin- dest zu Beginn kein Vorteil, dass man mit den Gebäudekarten in jeder Region und auf jedem Terrain bauen darf. Zeigt die
Karte eine Geländeart oder Region, ist man deutlich flexibler, da dann jegliche Art von Gebäude errichtet werden darf. Aller- dings sind diese Kar-
Von GERHARD GÖLDENITZ
Das auf einem Hochplateau gele- gene Tal von Oaxaca, auf dem die Zapoteken ihr religiöses und urba-
nes Zentrum errichteten, ist unsere Spiel- wiese. Mittendrin stehen bis zu vier Bau- plätze für die zapotekischen Pyramiden. Opfergefäßen nachempfundene bunte Skulpturen kennzeichnen die umliegen- den Regionen Mitla, Ocotlan und Etla. Dort finden sich Bauplätze für verschiede- ne Gebäude auf den drei Geländetypen Wald, Berg und Plateau. Neben Dörfern und kleinen Tempelanlagen können auch Maisfelder angelegt werden, was nur in den wenigsten Kulturen als Gebäude im tatsächlichen Sinne bezeichnet werden
dürfte. Weil sie aber durch das Platzieren von Holzhäusern in Spielerfarbe markiert werden, will ich mal nicht so sein.
Auch spirituelle Riten dürfen nicht fehlen. Über eine Opferleiste erhalten wir Boni und Siegpunkte, indem wir Priester und Mais darbieten – die Zapo- teken opferten wie so ziemlich alle alten mittel- und südamerikanischen Kulturen Menschen, in diesem Fall auch direkt die Priester. Zusätzlich liegen
drei von zehn Ritual- karten aus, die bei Belegung ordentlich Siegpunkte ausschüt- ten können. Auf
dem Markt- platz können
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 Fotos: Göldenitz















































































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