Page 31 - Spielbox_1_2022_gesamt
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  nent fortgeschrieben:
Während des Abenteuers
trifft die Gruppe Entschei-
dungen, die sich im wei-
teren Verlauf auswirken.
Untersuchen wir erst das
Bücherregal oder stürzen
wir uns auf die Schätze?
Je nach Wahl notieren
wir ein Schlüsselwort wie
oder „Gierig“. Später im Spiel sollten wir uns diesen Attributen entsprechend ver- halten, um Belohnungen einzustreichen.
Wie gut unsere Performance ist, wird durch zehn Sanduhrmarker festgehalten, die uns am Ende eine Art Bewertung ge- ben. Dadurch entsteht immer eine gewis- se Spannung, selbst wenn schon feststeht, dass das Kapitel gewonnen wird. Geht eine Heldenfigur k.o., verlieren wir eine Sanduhr, dürfen aber vollständig geheilt wieder aufstehen. Überhaupt sind die
Charaktere liebevoll dargestellt. Lara mit den Boxhandschuhen trainiert täglich, um stark zu werden, und der sportliche Ken schwingt den Baseball- schläger. Auf manchen Kar- ten unterhalten sich die Fi- guren, so wird zwar noch ein wenig Hintergrundgeschichte zu ihnen erzählt, trotzdem blei-
ben sie Projektionsflächen.
Am meisten überzeugt Wonder Book, wenn es von genreerfahrenen Eltern ge- spielt wird, die ihre Kinder in die Welt der Dungeon Crawler mitnehmen möch-
ne Kapitel dauern gerade zu viert doch etwas zu lange. Das Spiel verpasst knapp den richtigen Moment, et- was Abwechslung zu liefern.
Als Erlebnis ist Wonder Book grandios. Der hohe Anteil von 0815-Monster- klopperei und die manch-
mal fisselige Handhabung wirken sich aber doch mindernd auf den Spielspaß aus. So ist es insgesamt „nur“ besonders gut geworden. Aber ein Grundstein ist ge- legt. Ich wünsche mir mehr Pop-up-Spiele, die die Komponenten spielerisch einbau- en. Und Bäume, die nicht stören, sondern mich staunend mit Kinderaugen auf sie blicken lassen.
„Wissbegierig“
    ten. Obwohl das Spiel mit dem Karten- deck eine helfende Hand reicht und die Gruppe durch die Geschichte geführt wird, gibt es doch einiges zu beachten, weshalb es kein Kinderspiel ist – wenn- gleich die Optik den Eindruck erweckt. Die Neugierde, alle Einfälle des Autoren- duos zu entdecken, ist der Antrieb, um weiterzuspielen. Einzelne Kapitel bieten Konzepte, die genug hergeben würden, um eigene Spiele zu sein. Der Ideenreich- tum zaubert so manches Lächeln auf die Lippen und versetzt einen in die Kindheit zurück.
Allerdings werden dadurch auch man- che Schwächen überstrahlt. Wenn sich sechs Figuren auf einem kleinen Feld be- finden, muss man sich zu helfen wissen. Es kann eben auch spieltechnisch relevant sein, wo sich eine Miniatur genau befin- det. Oft kippen Figuren um oder etwas klappt nicht so, wie es gedacht ist. Einzel-
  spielb 29
  Titel: Autoren:
Illustration: Pop-up-Ing.: Verlag: Personen: Alter: Dauer:
Preis:
Wonder Book Martino Chiacchiera, Michele Piccolini Miguel Coimbra Dario Cestaro Abacusspiele
1 – 4
ab ca. 10 Jahren
ca. 90 –120 Minuten pro Kapitel
ca. 75 Euro
Kritiker
Stephan Kessler
Udo Bartsch
Spielreiz
7
5
Grandiose Pop-up-Objekte, aber spielerisch selten interessant und mit hanebüchener Story.
Andreas Becker 7
Die Mechanik ist arg konventionell. Aber die Entdeckung Onirias ist so fantasievoll gestaltet und erzählt, dass man über diese Schwäche hinweg- sehen kann.
Wieland Herold 9
Viel kreativer als Zombie Kidz Evo- lution, und das nicht nur durch das voller Überraschungen steckende Pop- up-Buch. Ein wundervolles Abenteuer, durchaus schon für Kinder ab acht Jahren geeignet.
     ox

























































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