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     se in der englischen Transkription) sowie eine lange Route mit 15 Fel- dern nach „Vladivostok“. Bei Asian Railroads ist die lange Route
von Beijing nach Baotou ganze 21 Felder lang, auch Seoul-Vladivostok liegt bei elf Feldern,
dafür ist Tokyo-Kyoto sieben Felder kurz. Letz- tere Strecke kann jedoch
nach Osaka verlängert werden.
Der Gleisbau ist wie gehabt. Pro Arbei- ter bekommt man im besseren Fall zwei oder 1,5 Gleise, im schlechtesten nur ein Gleis der Einstiegsmodelle naturfarben und grün. Die unterschiedlichen Preise führen stets zu Gedrängel auf dem Plan. Die Gleise werden einfach auf den ver- schiedenen Strecken abgetragen: Wer auf Feld 5 einer Strecke ein solches Gleis ste- hen hat, zeigt damit an, dass alle Gleise links des Markers in dieser Farbe gebaut sind. Sobald ein Gleis auf der längsten Strecke gebaut wurde, gibt es die nächst wertvolleren in grün. Sie ersetzen die na- turfarbenen und bringen beim Befahren erstmals Siegpunkte (für das Einstiegs- modell gibt es in der Regel nichts). Später kommen bronzene Gleise, dann silberne und schließlich goldene ins Spiel, die zwei beziehungsweise vier und sieben Punkte beim Befahren bringen. Gold gibt es aber erst auf Feld 17 der Baotou-Strecke oder nun auch in Osaka.
Da Gleise auf dem normalen Plan schnell unerschwinglich werden, gibt es etwas Entlastung durch die Ingenieurin- nen (nun feminisiert), einfach zusätzliche Felder, von denen immer zwei offen aus- liegen, während eines privat erworben werden kann. Es ist natürlich hilfreich für eine Gleisbaustrategie, ein privates Feld für den Gleiserwerb zu besitzen. Zudem gibt es für die Mehrheit an Ingenieu- ren am Ende 40 Punkte. Die längeren Strecken bei Asian Railroads lassen sich aber nur durch mehr Boni beim Gleisbau finanzieren, die weitere Arbeiter, Siegpunkte und vor al-
lem Ideen bringen, die generell mehr Siegpunkte ermöglichen und gegenüber dem Original eine noch höhere Bedeutung bekommen.
Loks werden wie bisher durch Einsatz von Arbeitern erworben, es dürfen aber pro
Strecke mehr eingesetzt werden, bei der längsten nun sogar drei. Zudem gibt es nun welche mit einer Reichweite von zehn Feldern, was natürlich mehr Sieg- punkte ermöglicht. Die offensichtliche Strategie im Original, die ersten acht Fel- der der Transsibirischen im Wert zu ver- doppeln, ist nur noch auf den ersten vier Feldern möglich. Und es lassen sich auch die anderen Strecken auf diese Weise auf- werten, was die simple Strategie „auf in den Osten“ weiter unterminiert.
Bei Russian Railroads wurde ein so- genannter Industrietrack unter den Plan mit den Bahnlinien gelegt. Dort konnte ebenfalls ein Marker bewegt werden, was zu einer konstanten Versorgung mit Sieg- punkten führte. Fortschritt auf diesem Track war nur möglich, wenn dort Loks in Form von Fabriken platziert wurden. Das kurbelte den Lokverkauf an, die wie bei 18xx in aufsteigender Reihenfolge verkauft werden, brachte einen aber in Versuchung, den ganzen Track links lie- gen zu lassen, um sich auf den Gleisbau zu konzentrieren. Bei Asian Railroads gibt es nun einen gemeinsamen Indust- rieplan, auf dem wieder Fabriken einge- setzt werden können, wobei aber ein Vor- rücken auch ohne diese möglich ist. Dies wertet die Industrie auf, zumal jeder beim Fabrikbau Wagen einsetzt, die später ein- malig aktiviert werden können.
Ultimate Railroads ist die perfekte Neuauflage für Fans von Russian Rail- roads. Das Original lässt sich mit kleinen kosmetischen Ände- rungen wie gehabt spielen, alle bisherigen Erweiterun- gen wurden in eine optimier- te Schachtel gepresst. Asian Railroads bietet neue Her- ausforderungen und ein noch ausgeglicheneres Spiel. Es wird nicht leicht, sich dieser
Versuchung zu entziehen.
   Titel: Autoren:
Illustration:
Verlag: Personen: Alter: Dauer: Preis:
Ultimate Railroads Helmut Ohley, Leonhard Orgler
Martin Hoffmann, Claus Stephan
Hans im Glück
1 – 4
ab ca. 12 Jahren
ca. 40 Minuten/Person ca. 85 Euro
 Kritiker
Christian Klein
Udo Bartsch
Spielreiz
9
7
Die Asien-Variante beschert der Rail- roads-Familie dank Industrietableau und noch mehr Kettenreaktionen mehr Interaktion.
Andreas Becker 9
Die Note bezieht sich aufs Gesamt- paket. Die Asia-Variante für sich betrachtet ist gut, würde die Note 7 erhalten. Sie war natürlich der Anlass, nach all den Jahren die Russian-Rail- roads-Familie mal wieder zu spielen. Ich war direkt so angefixt wie 2013, als es gleich beim ersten Mal gefunkt hat. Das Spiel ist nicht gealtert und noch immer außerordentlich.
Christwart Conrad 9
Top-Spielesammlung. Besonders gut gefällt das nunmehr gemeinsame Ent- wicklungstableau der Asien-Version, das die Interaktion noch verdichtet.
  spielbox   11
   

































































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