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Kinder. Dragomino / Dali the Fox
 Domino mit Drachen
Von CHRISTOPH SCHLEWINSKI
Dragomino: Familien- oder Kenner- spiele auf Kinderniveau herunter- zubrechen, hat in der Vergangen-
heit durchaus erfolgreich funktioniert, zum Beispiel mit Stone Age Junior, das Kinderspiel des Jahres wurde. Das Dra- gomino zugrunde liegende Spiel ist King- domino, Spiel des Jahres 2017, und das war für Kinder und Jugendliche ab sieben Jahren durchaus schon spielbar. Es fehlte also generell nicht viel, um daraus eine Kinderversion ab fünf Jahren zu machen – und das wurde konsequent umgesetzt.
Statt die offene Auslage wie im Ori- ginal zu benutzen und damit die Zug- reihenfolge zu bestimmen, geht es in diesem Fall zielgruppenorientierter zu. Einfach vier domino-artige Doppelplätt- chen in die Tischmitte gelegt, und wer die Drachenmutti hat, fängt an.
Auch bei Dragomino ist es wichtig (aber nicht notwendig), passend anzule- gen, denn dadurch darf man Dracheneier ziehen, hinter denen sich Babydra- chen verbergen können:
Und die bringen Punkte. Ist ein gezogenes Ei leer, ist das Pech, aber man bekommt als Aus- gleich die Drachenmutti, wo- bei es in einer Runde passieren kann, dass sie häufiger wechselt. Nett dabei: Wer sie zum Spiel- ende hat, bekommt auch
einen Punkt. So werden alle Plättchen durchge- spielt – und wer die meisten Punkte hat, gewinnt.
Das ist alles so
einfach, übersicht-
lich und vor allem
nett gestaltet, dass sich
Kinder sofort wohl- und si-
cher fühlen. Das Ziehen der Eier sorgt für Spannung, das ständige Hin und Her der Drachenmutti für ein bisschen Gerechtig- keit, in 15 bis 20 Minuten ist alles be- endet, und meist folgt noch eine Partie. Dass man für die Kinderversion sowohl die Zugreihenfolge als auch die Beschrän- kung auf eine fünf mal fünf Felder große Auslage gestrichen hat, finde ich genau richtig, denn so haben Kinder viele Frei-
heiten, einfach etwas auszuprobieren. Und wenn sie das Prinzip dieses Dominospie- les mögen, ist der Schritt zu Kingdomino und den dort auftauchenden Be- schränkungen ein leichter. Für die Zielgruppe ab fünf Jahren ist Drago- mino ein schönes, entspanntes Highlight,
das man ausprobieren sollte.
  Bruno Cathala, Marie Fort, Wilfried Fort: Dragomino (Pegasus), Illus­ trationen: Maëva da Silva, Christine Deschamps; für 2 – 4 Kinder ab ca. 5 Jahren; Dauer: ca. 15 Minuten; Preis: ca. 25 Euro
   Eierdieb
Von CHRISTOPH SCHLEWINSKI
bogen des Zockens für Kinder, ist ziemlich gut. Aber es hakelt leider: Lässt man die Würfel, wie vorge-
geben, durch den Schornstein der Scheune rattern, fallen sie oft
nicht richtig heraus und müssen
mit den Fingern rausgefummelt werden. Die Klappen, aus denen die Eier raus-
flutschen, machen auch nicht immer das, was sie sollen, und so wird der eigentlich nette Spielfluss immer wieder unterbro- chen.
Spannend ist das für Kinder trotz- dem, aber es zeigt mal wieder: Weniger wäre mehr gewesen. So ist Dali the Fox
selbst eher wie ein Ei: etwas unrund.
D
Salvador. Er hat übrigens ein nettes Hob- by: Eier bemalen. Das findet auch Dali, der Fuchs, denn der will sie ihm klauen.
Die Kinder sind der Fuchs und müssen zocken, denn sie erwürfeln sich die Eier. Sie können entweder aufhören und ein- sammeln oder weitermachen und mehr holen – und dabei riskieren, ihre Beute zu verlieren. Die drei Würfel zeigen Far- ben, einer davon zusätzlich Bauer Sal- vador, und der blockiert jede Runde eine Farbe.
Das Kind am Zug sucht sich eine Farbe von den anderen Würfeln aus und lässt ein passendes Ei aus der Scheune glei- ten. Für manche der Eier muss man Far- ben mischen, um sie rauszuholen. Aber: Kann man mit einem Wurf kein neues Ei
ali the Fox: Kaum zieht man den Schachteldeckel hoch, steht
sie da: die Scheune von Bauer
bekommen, sind alle bis dahin gesam- melten futsch. Nur indem man aufhört, heimst man sie ein. Sobald ein Kind zehn Eier hat, steht der beste Eiersammler fest.
Was auch feststeht: Dali the Fox ist ein Hingucker, denn die Scheune sieht wirklich spitze aus. Auch der Grundge- danke des Can‘t Stop, der Spannungs-
   Vincent Bonnard: Dali the Fox (Pegasus), Illustrationen: Cyril Bouquet; für 2 – 4 Kinder ab ca. 6 Jahren; Dauer: ca. 10 – 20 Minuten; Preis: ca. 20 Euro
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