Page 23 - Spielbox 05/17 Deutsch
P. 23

ERWEITERUNGEN Scoville: Labs
Dem Prinzip, die Schachtel gut zu füllen, bleibt man auch bei der Erweiterung von Scoville
treu. Das Volumen der Box unterschreitet noch das Amigo-Standardformat, in dem beispielsweise das bekannte Halli Galli erschienen ist. Zum einen werden nun die Schoten aufgestockt, da man hier ein klein wenig mehr davon benötigt. Um si- cher zu gehen, dass auch in extremen Fäl- len kein Engpass auftreten kann, werden sogar noch die Pappplättchen, welche für drei oder gar fünf Chilis einer Sorte ste- hen, um weitere 36 Stück ergänzt. Das ist eher Luxus, in unseren Partien kam bei weitem keine Knappheit auf. Die zusätz- lichen Schoten hingegen fügt man gerne hinzu, allerdings sind leichte Farbabwei- chungen zu beklagen, die am stärksten bei orange und violett auffallen.
Recht gut kamen die Übersichten an, welche Auswirkungen die Kreuzungen haben. Für meinen Geschmack ist die ur- sprüngliche Matrix-Gestaltung klar und übersichtlich, das Gros der Mitspieler bevorzugt jedoch die neue Darstellung, die in kleinen Zusammenfassungen alle Kombinationen auflistet. Da sie zusätz- lich vorliegen, kann jeder Teilnehmer bei Hinzunahme von Labs die ihm genehme Darstellung wählen.
Die Rezept- und Bauernmarktkarten bekommen ebenfalls Zuwachs und wer- den einfach in die entsprechenden Kar- ten eingemischt. Dadurch erhöht sich zwar der Grad der Abwechslung zwischen verschiedenen Partien, aber auch der der Streuung, sodass die Ausgewogenheit leiden kann. Zwei Bauernmarktkarten bieten jetzt auch einen Bewegungsbo- nus an, von dem der Nutzer im späte- ren Verlauf unter Verzicht auf die halbe Siegpunktzahl (im Vergleich zu den Bo- nusplättchen) einmalig profitiert. Diese Option ist durchaus interessant, hält man sich allerdings an die Regelvorschrift der zufälligen Verteilung, ist ein Auftauchen wenigstens einer dieser Karten immer noch recht unwahrscheinlich.
Das Herz der Erweiterung sind jedoch die sechs persönlichen Äcker, auf denen man zusätzlich zum gemeinsamen Plan eine Schote platzieren darf. Während die erste Pflanzung noch keinen Ertrag abwirft, kassiert man mit zunehmender Dichte bis zu vier Kreuzungsresultate. Ein Erntehelfer wird hier nicht eingesetzt, son-
dern es genügt, angrenzend zu pflanzen. Es sollte sich von selbst verstehen, dass die Prämienanreize für den persönlichen Acker natürlich keine Anwendung finden.
nanz der gegenseitigen Behinderung ab. Eingefleischte Piesacker und Trittbrettfah- rer mögen ob dieser Weichspülung die Nase rümpfen. Schotenpflanzern indes,
Mit dem individuellen Anbau macht man sich ein gutes Stück unabhängig von der Konkurrenz und kann sich recht strate- gisch aufstellen und etwa den Output einer bestimmten Farbe forcieren, die be- sonders gefragt ist. Dadurch beschleunigt sich die Partie, was eindeutig zu begrü- ßen ist. Die Kehrseite ist die Aufweichung der Aufgabenstellung, beim Lohn für die gemeinsame Arbeit die Konkurrenz ge- schickt abzuhängen. Damit beschreitet diese Erweiterung nicht, wie allgemein üblich, einen noch steileren Weg als sein Ursprung, sondern schwächt die Domi-
die an den kleinen und großen Gemein- heiten Anstoß genommen haben und sich bei ihren strategischen Planungen ungern allzu sehr in die Suppe spucken lassen wollen, ist die Hinzunahme der Erweite- rung wärmstens zu empfehlen.
Christwart Conrad
Scoville: Labs (TMG) von
Ed Marriott für 2–6 Per-
sonen ab ca. 10 Jahren; Spieldauer: ca. 60–120 Minuten; Preis: ca. 25 €.
PREMIUM-Bereich - nur für spielbox®-Abonnenten -
• Spielearchiv (frühere spielbox.de)
• verschiedensprachige Regeln der spielbox®-Beilagen
• Artikel aus der englischen Ausgabe (in Englisch), die nicht
in der deutschen spielbox® erschienen sind.
• das jeweils aktuelle „spielbox special“ zum Durchblättern • Gewinnspiele
• Aboservice & vieles andere mehr auf:
www.spielbox.de/premium-login
NEU
spielbox
MUSS KANN UNNÜTZ
21


































































































   21   22   23   24   25