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  SPIELMITTEL
SPIEL DES JAHRES
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          Entscheidungsfindung einzubinden. Löblich ist auch, dass über Stichworte auf den Karten hinaus mittels QR- Codes detaillierte Informationen über sämtliche Projekte vermittelt werden. Dem Verlag ist es gelungen, das ge- samte Spielmaterial unter Verzicht auf Plastik umweltfreundlich in Deutsch- land zu produzieren. Was über einen deutlich höheren Preis vor Augen führt, dass die Rettung der Welt eben nicht zum Nulltarif zu haben sein wird.
Vergleichsweise gängig und doch ebenfalls auf packende Weise inszeniert ist die Aufgabenstellung für „Die Gilde der fahrenden Händler“ (Skellig Games) von Matthew Dunstan und Brett J. Gilbert. Jeder agiert auf seiner eigenen Landkarte, um von der Haupt- stadt ausgehend das Terrain zu erkun- den, neue Dörfer zu gründen, Handels-
wege zwischen den Städten anzulegen und Aussichtstürme zu errichten. Zusätzlich zu den dafür kassierten Punkten lockt eine Beloh- nung für die Erfüllung von Sonder- aufgaben.
Seinen Reiz zieht das Geschehen daraus, dass sämtliche, von allen gleichzeitig ausgeführten Aktionen von vornherein feststehen und bloß ihre Reihenfolge dem Zufall überlas- sen bleibt. Rundenübergreifende Kontinuität und situationsgerechte Flexibilität sind deshalb das Gebot der Stunde. Eine angenehme Entlas- tung bringen die drei von Runde zu Runde erworbenen individuellen Zu- satzaktionen. Obwohl selbst beim
Wie gewohnt, werden farblich pas- sende Karten gesammelt, um damit komplette Abschnitte des Schienen- netzes mit Wagen der eigenen Gesell- schaft in Besitz nehmen zu können. Doch zu Beginn der folgenden Partie kommt nunmehr stets ein Modul dazu, das den Spielplan erweitert und ein neues Element ins Geschehen einführt, sodass die Komplexität kontinuierlich zunimmt. Da viele dieser Elemente aber auch bald wieder verschwinden, droht keine Überfrachtung. Abgerechnet wird erst ganz am Schluss, wenn jeder sei- nen Tresor öffnet, wo er seine Schecks mit den Einnahmen der zwölf Einzelpar- tien deponiert hat. Auch danach bleibt zum Glück die Möglichkeit, mit dem un- widerruflich individualisierten Material künftig beliebig viele weitere Partien zu absolvieren. L.U. Dikus
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Bild © L.U. Dikus (bearbeitet) Kennerspiel des Jahres 2024: „e-Mission“
Wettlauf um die Erfüllung der Sonder- aufgaben jeder auf seiner Landkarte solitär unterwegs ist, fiebern dem Auf- decken der jeweils nächsten Ak- tionsvorgabe doch alle gemeinsam
entgegen, was regelmäßig Emotionen in der einen oder anderen Richtung frei- zusetzen pflegt.
Spiel des Jahres 2004 war „Zug um Zug“ von Alan R. Moon. Ein Spiel, in dem es um die Erschließung des nord- amerikanischen Westens per Eisenbahn geht. Nunmehr haben Rob Daviau und Matt Leacock Hand angelegt. Ein Au- torenpaar, das sich mit seiner „Pande- mic Legacy“-Trilogie auf dem Gebiet der Kampagnenspiele bereits einen Namen hatte machen können. Herausgekom- men ist „Zug um Zug Legacy – Legen- den des Westens“ (Days of Wonder / Asmodee), mit dem das bewährte Grundprinzip auf eindrucksvolle Weise auf eine neue Stufe gehoben wird.
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