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       SPIELMITTEL VON EXPERTEN GETESTET Alles zum Thema Spiele auf: www.spielbox.de
           Karten und modifizierte Regeln führen dazu, dass jedes Exemplar immer individueller daherkommt. So etwas jetzt in leicht verdau- lichen Portionen jedermann zu- gänglich gemacht zu haben, ist die besondere Leistung von Autor und Redaktion.
Jeder Teilnehmer agiert auf sei-
nem eigenen Landschaftstableau.
Dort wollen in zufälliger Reihen-
folge unterschiedlich geformte Legeteile unter Berücksichtigung
des Geländes so platziert wer-
den, dass sie am Schluss mög-
lichst viele Punkte bringen. Dabei werden die Vorgaben von Partie
zu Partie so behutsam verschärft,
dass selbst Zehnjährige ohne weiteres mithalten können. Nach jeweils drei Partien wird der näch-
ste Umschlag mit weiterem Mate-
rial geöffnet. Ein ungewohnter Vorgang, der für sich allein schon aufregend ist. Wer gewonnen hat, darf dies für die Schlussabrechnung auf der Zählleiste
„Kennerspiel des Jahres“-Sieger Thomas Sing mit seinem Werk „Die Crew“
       seines Tableaus nachhalten, muss aber auch ein kleines Handicap in Kauf neh- men.
Dritter Kandidat war das Legespiel „Nova Luna“ (Edition Spielwiese/Pega- sus Spiele). Sein Autor Uwe Rosenberg hat dazu eine Anleihe bei einem Spiel von Corné van Moorsel gemacht, wes- halb dieser als Co-Autor genannt wird. Das Bestreben geht dahin, quadratische Plättchen in einer eigenen Auslage so anzuordnen, dass mit ihren Grundfar- ben wechselseitig die Aufgaben be- nachbarter Plättchen erfüllt werden. So
können z.B. zwei grüne und ein blaues Plättchen von einem roten verlangt wer- den, das seinerseits zu den Farben ge- hört, die auf einem der grünen oder dem blauen Plättchen gefragt sind.
Maximal elf Plättchen in vier Farben liegen zum Kreis angeordnet aus. Zugriff besteht allerdings nur auf eine der näch- sten drei vor einer gemeinsamen Figur, die entsprechend weit vorgerückt wird. Die Kosten der Plättchen variieren da- nach, wie ergiebig ihre Aufgaben sind. Der Clou besteht nun darin, dass der Preis in Zeiteinheiten beglichen werden
muss. Wer sich ein besonders wert- volles Plättchen gesichert hat, muss entsprechend weit auf der Zeitschiene vorrücken und kommt deshalb erst wie- der zum Zug, wenn alle anderen Teilneh- mer an ihm vorbeigezogen sind.
Schweigend zum Erfolg
Der 2011 aus der Taufe gehobene Preis „Kennerspiel des Jahres“ konnte nun bereits zum zehnten Mal verliehen wer- den. Er hat sich als Orientierungshilfe für ambitionierte Gelegenheitsspieler be- währt, die sich auch von etwas an- spruchsvolleren Regelwerken nicht ab- schrecken lassen. Mit „Die Crew“ von Thomas Sing (Kosmos) ist jetzt erstmals ein Kartenspiel ausgezeichnet worden. Ein äußerst ungewöhnliches Stichspiel, bei dem alle kooperieren müssen, um gemeinsam zum Erfolg zu kommen.
Gespielt wird mit 36 Zahlenkarten in
 297 | SPIELMITTEL 53/202104
Bild © Spiel des Jahres











































































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