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                      SPIELMITTEL KINDERSPIELE VON EXPERTEN GETESTET
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                  Mia London
Wer in die Ermitt- lungsakte der er- folgreichen Detek- tivin „Mia London“ blickt, der sollte schon genau auf De- tails achten, denn Zylinder, Brillen, Bärte und Fliegen ih- rer Verdächtigen unterschei- den sich kaum. Ein einfacher Klappmechanismus in dem kleinen Ermittlungsringbuch lässt 625 verschiedene Gau- ner erstehen, und jedes Mal stellt sich die Frage: Wer hat diesmal das furchtbare Ver- brechen begangen?
Antoine Bauza und Coren-
tin Lebrat, die zuletzt „Drafto-
saurus“ gemeinsam entwi-
ckelt hatten, arbeiten neben
der Klapp-Akte, die die klei-
nen Detektive erhalten, nur
noch mit 40 Merkmalskarten
zur Identifizierung eines Tä-
ters. Jedes Merkmal ist
zweimal vorhanden; so gibt es zwei iden- tische Monokel, runde und sechseckige Brillen. Jeweils eine Karte wird den vier Merkmalsbereichen entnommen und führt zur aktuellen Täterbeschreibung, die es herauszubekommen gilt.
Mnemotechnisch steigern die beiden
Ab auf die Arche
Antje Gleichmann, Redakteurin bei Haba, führt uns in biblische Zeiten zurück zu dem Tierretter Noah. Der Regen hat schon eingesetzt, der Boden ist durchweicht, und noch immer laufen Tiere über einen Steg in die rettende Arche. Für die preiswerte Mitbring-Schachtel spendiert die Firma aus Bad Rodach ein dreidimensionales Boot in der Box und zehn kleine Holz- tiere. Sogar Noah kommt nicht als Pappaufsteller daher.
Gleichmanns „Ab auf die Arche“ ist ein kooperatives Memospiel, in dem nicht Tierpärchen, sondern passende Koffer für die vor dem rettenden Schiff wartenden Tiere gesucht werden. Das Problem für die Kinder: Es gibt deutlich mehr Koffer als Tiere, und die, die sie
Autoren ständig die Anforderungen der Ermittlungsarbeit. So werden beim Hut die übrigen neun Karten nacheinander in Viererreihen auf- und überdeckt, was es recht leicht macht, sich an die fehlende Kopfbedeckung zu erinnern. Das Hut- merkmal, das die Kinder nur einmal sehen,
stellen sie dann in ihrer Ermittlungs- akte ein. Bei der Brille wird es schon etwas schwerer, da die Karten auf drei Stapeln ausliegen, beim Schnurrbart folgt ein Zweier-Rhyth- mus, und schließlich gibt es für die Fliege nur eine einzige Ablage.
Am Ende öffnen alle ihre Klapp- hefte, und die Ergebnisse werden mit den herausgesuchten Merkmalskar- ten verglichen. Wer die meisten Übereinstimmungen vorweist, ge- winnt „Mia London“ nach zügigen fünf Minuten.
Vorschulkinder und Erstklässler lieben das Klappbuch und die He- rausforderung. Irgendwie macht sie die Ermittlungsakte fast zu echten Detektiven. Raffiniert ist die Steige- rung der Anforderung durch einen immer schnelleren Abdeckmecha- nismus, der bei der Fliege besonders schwer wird. Eltern halten bei dieser Memoanforderung erstaunlich gut mit, neun Karten sind eben über-
schaubarer als über 50 Bildpaare.
„Mia London“ (Scorpion Masqué) von Antoine Bauza, Corentin Lebrat; für 2 – 4 Kinder ab 5 Jahren; Spieldauer: ca. 10 Minuten; Preis: ca. 22 €.
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