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HERBSTNEUHEITEN 2019
pletten Durchlauf sind laut Verlag etwa 15 Partien nötig. -sd
Irongames
Obwohl der Titel Pact natürlich auf ein Bündnis hinweist, schwingt beim Lesen auch das Pack mit, das sich schlägt und verträgt. Diese Assoziation passt hier sehr gut, denn ein gutes Auge für die Pläne der Nachbarn wird verlangt.
In der Mitte liegen Aufgabenkarten aus, jede mit einer Anzahl an Karten bestimmter Farben, die hier als Goblins thematisiert sind. Wer am Zug ist, füllt zu- erst seine Hand mit zwei Goblins auf und legt dann bis zu drei aus seiner Hand vor sich ab. Bei passender Auslage können nun Aufgabenkarten erledigt werden, wobei man sich auch bei seinen beiden Nachbarn bedienen darf. Mindestens eine benötigte Karte muss vom aktiven Spieler kommen, und schon steht das Ge- meinschaftswerk. Eine solchermaßen erle- digte Aufgabe zählt für beide Beteiligte, aber der Initiator bekommt als Bonus eine Karte auf die Hand. Da man sich gegen derart distanzlose Vereinnahmung nicht wehren kann, ist jeder ständig bemüht, die eigene Auslage (und damit das An- gebot an die Nachbarn) gerade so verfüh- rerisch zu gestalten, dass er als Partner gefragt ist, jedoch selbst nicht mehr als der andere zu einem Auftrag beisteuert. Alleinige Erfüllung zählt doppelt, ist aber natürlich aufwändiger. Zur Würze des ein- fachen Prinzips gibt es Sonderkarten, die nach Gebrauch weitergegeben werden. In der Expertenvariante kann man durch Kartenabgabe zusätzliche Fähigkeiten freischalten und gibt es weitere Mög- lichkeiten zu punkten. Menschen mit Se- mi-Kooperations-Antipathie können sich sogar einer Solovariante zuwenden. -ct
Japon Brand (KUA)
In dem Kartenspiel Monster Party wol- len sich die Monster treffen, ohne von Menschen dabei gestört zu werden. Reih- um legt zunächst jeder der bis zu sechs Teilnehmer eine Handkarte entweder verdeckt oder offen vor sich aus. Irgend- wann startet jemand, vor dem mindes- tens eine offene Karte ausliegt, in seinem Zug stattdessen dann die Party, indem er versucht, fünf verschiedene Monster (von beliebigen Teilnehmern) zu versammeln. Dazu muss er in aller Regel einige ver- deckte Karten aufdecken. Im Erfolgsfall winkt ein Sargchip; mit deren drei im Be- sitz steht man als Sieger fest. Deckt man eine Monsterfarbe doppelt auf oder gar einen Menschen, muss man seine gesam- te Auslage abwerfen. Alternativ gewinnt sofort, wer bei sich zuhause die Party fei- ert und fünf verdeckte Karten korrekt auf- deckt. Ein wenig wird das Gedächtnis ge- fordert, noch mehr aber gilt es, zu bluffen und einzuschätzen, was die andern wohl abgelegt haben. Eine kurzweilige und schlichte Zockerei, die als Absacker durch-
tiert auch von dem eingezeichneten Feld dazwischen, das nicht direkt zugänglich ist. Das führt zur Abwägung, ob es lohnt, diesen Bonus mitzunehmen, aber auch, ob man die Konkurrenz ungestört abgra- sen lässt. Auf der Sommerseite des Plans verstärken die Boni die benachbarten Aktionen oder ergänzen sie, während im harten Winter ein Zusammenhang nicht immer vorliegt.
N¯eta¯-Tanka kommt ohne Produktions- maschine aus, die vorteilhafte Errungen- schaften erzeugt – mit einer Ausnahme: Nachdem der eigene Stamm in gewissem Maße seinen Hunger gestillt hat, darf man bestimmte Felder, die eigentlich schon voll sind, doch noch belegen, was trotz der Vielzahl an Aktionsfeldern eine tolle Sache ist. Sehr solide, klare Anlei- tung und Ikonogra e, in der Besetzung zu dritt mit optimaler Spieldauer. -cc
Lautapelit.fi
Bis zu acht aufstrebende Händler wollen in Amul ihren Reichtum mehren, indem sie geschickt ihre Karten auslegen oder bis zur Endabrechnung verwahren. Wäh- rend der Plan auf dem Tisch bloß die Übersicht erleichtert, setzen die 183 Kar- ten die grundlegende Idee um, die in meh- reren Aspekten auf 7 Wonders fußt. Der Karten uss speist sich indes nicht durch Drafting, sondern durch regelmäßigen Kartennachschub vom Talon und Tausch mit den Karten des Marktes. Dieser füllt sich, indem jeder Händler eine Handkar- te dort ablegt, von wo aus jeder wieder eine auf die Hand nimmt. Im Anschluss erweitert man seine persönliche Auslage, wodurch man sich einerseits auf eine be- stimmte Entwicklung festlegt und ande- rerseits den Konkurrenten diesbezüglich einen Hinweis gibt. Das Geschehen ent-
aus eine Berechtigung hat.
La Boîte de Jeu
-cc
Zur Abwechslung setzen wir in N¯eta¯-Tan- ka keine Arbeiter, sondern Indianer ein, um Ressourcen zu sammeln, Zelte zu bau- en, den Stamm mit Nahrung zu versorgen oder ein möglichst hohes Totem zu errich- ten. Geld ist nicht im Umlauf, dafür so- genannte Großzügigkeitschips, die einer Währung gleichen und zudem Siegpunk- te darstellen. Zum klassischen Abeiterein- satz-Mechanismus kommt ein Kniff, der den Figuren-Einsatz um eine Dimension erweitert. Wer zwei nahgelegene Orte be- setzt – was nicht immer leicht gelingt, da die Kapazität meist begrenzt ist –, pro -
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