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Kritik. Ensemble
Fein orchestriert
Ein Graffiti an der Wand, ein saftiger Burger, eine rote Telefonzelle und ein
ziation gewählt haben, also zum Beispiel das Flugzeug. In der nächsten Runde ist nun der Jet die neue sogenannte Heraus- forderungskarte, für die aus der Auswahl die passendste Assoziation gefunden werden muss.
Nach jeder erfolgreichen Runde wird ein weiteres Motiv in die
Auswahl gelegt, bis
schlussendlich neun
unterschiedliche Bild-
karten ausliegen. Das macht die Herausfor- derung deutlich schwie- riger, aber es sorgt auch
für mehr Emotionen und Euphorie am Tisch, wenn alle Personen auf einer Wellenlänge liegen. Erst wenn auch diese neunte, fi-
sorgt in einer Partie Ensemble für Stim- mung, denn die Diskussionen darüber, warum der Tourist natürlich ganz ein- deutig besser zum Burger passt und da- her diese Karte viel logischer war, sind sehr amüsant: „Wieso soll der denn flie-
gen? Der ist doch schon am Strand?! Der hat natürlich
Hunger!“
Oft sind es Details auf
den Bildkarten, wie zum Beispiel der klitzekleine Superman neben dem Flugzeug, die Leute in eine völlig andere Richtung denken las- sen. Oder sie ticken schlicht anders und assoziieren zum Beispiel eher Far-
Gruppe von Runde zu Runde besser wird. Wie in einem Orchester lernt man in den Gesprächen, sich aufeinander einzustim- men und – passend zum Namen des Spiels – wie ein eingeübtes Ensemble zu harmonieren. Der Impuls weicht, schnell die erstbeste Assoziation zu nehmen. Stattdessen werden alle Karten nach weiteren Möglichkeiten und Bezügen abgescannt, und eigentlich jeder in der Gruppe beginnt, sich empathisch in die anderen einzufühlen.
So helfen durchaus auch Fehltritte da- bei, die nächste Runde zu bestehen: Beim Bild mit einem Kaminofen assoziierte eine Mitspielerin beispielsweise den Trut- hahnbraten, weil sie bei Feuer an Essen und Grillen denkt. Alle anderen entschie- den sich für das Bild der Familie auf dem Sofa – wegen der heimeligen Gemütlich-
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Passagierflugzeug. Welches dieser vier Motive passt am besten zum Bild eines Klischee-Touristen, der mit offenem Hawaiihemd und Flip-Flops am Strand steht und ein Selfie macht?
Von MANUEL FRITSCH
Genau diese Frage des guten Zusammenpassens gilt es im kooperativen Assozia-
tionsspiel Ensemble zu beant- worten. Alle Mitspielenden legen dazu geheim eine Zahlenkarte vor sich aus, um anzuzeigen, welches der oben genannten Bilder ihrer Meinung nach am besten zum Flip- Flop-Touristen passt. Erfolgreich ist die Gruppe, wenn alle die gleiche Asso-
nale Runde von der Gruppe gemeistert wird, ist eine Partie ge-
wonnen.
Doch auch das Scheitern
ben und Formen als die Aussage des dargestellten Motivs. Genau diese Diskussionen und Gespräche nach der Enthüllung der Zahlenkarten sorgen dafür, dass eine
Fotos: Becker, Fritsch