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Interview. Sébastien Pauchon
Bücher
Billard
Brettspiele
Die erste Begegnung mit Sébastien Pauchon war dienstlich. Unser Autor BRUCE WHITEHILL schrieb für das Schweizerische Spielmuseum das Buch „Americanopoly“ begleitend zu einer Schau über amerikanische Spiele. Die Fotos für das Buch schoss Sébastien Pauchon, der den Band auch gestaltete. Es war der Pauchon, der kurze Zeit darauf als Spieleautor reüssierte. Seitdem stehen die beiden in Kontakt. Bruce Whitehill und Sébastien Pauchon ließen für die spielbox das Leben des Schweizers Revue passieren. Ein Plausch unter Freunden.
 Hast du eigentlich schon als Kind Spie- le gespielt?
Sébastien Pauchon: Als Kind habe ich viel gelesen, Basketball gespielt und dann noch mehr gelesen. Was Brettspie- le angeht, so habe ich immer alles ge- spielt, was ich konnte. Schach und 1000 Kilometer mit meinem Vater, dann das Übliche mit meinen Cousins: Stratego, Monopoly, MB-Spiele. Später dann Party- spiele, Scrabble und Jass, ein traditionel- les Schweizer Stichspiel, und schließlich während des Studiums Mah-Jongg und ein bisschen Xiangqi und Shogi, also chi- nesisches beziehungsweise japanisches Schach. Und dann kam das Internet.
Du bist auch im positiven Sinne ein Bil- lard-Verrückter.
Billard und ich – das war Liebe auf den ersten Blick: Als ich mit meinen Eltern zum Skifahren fuhr, gab es ein Lokal mit einem winzigen Tisch. Ich war ungefähr 14 Jahre alt. Ich habe meinen Vater so lange damit genervt, bis mich meine Eltern schließlich in einem Billard-Club anmeldeten. Obwohl noch minderjährig, war ich groß gewachsen genug, um in eine meist leere Billardhalle nebenan zu gehen, wo ich allein spielte. Ich war ein Naturtalent. Es war außerdem die große Zeit des Films „Color of Money“, Billard war sehr angesagt.
Es war für dich mehr als ein Hobby.
1996 habe ich sogar mein Studium abge- brochen, um professioneller Billardspieler
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   Foto: Pauchon / Übersetzung: Christwart Conrad






















































































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