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 Kritik. Blätterrauschen
  Von Bienen und Blumen
wunderbar thematisch aus, um dann im Herbst zum unpassierbaren Strom zu wer- den. Wirklich erfreulich ist der dicke Block, an dieser Stelle wurde nicht gespart. Zu- dem sorgen die vielfältigen Wertungsbe- dingungen für Abwechslung, wenngleich ihre Feinheiten eine Einstiegshürde dar- stellen und einige von ihnen nicht aus- balanciert sind.
Das Spiel hat jedoch ein großes Manko: Der Wertungsbereich ist viel zu klein ge- halten. Das macht es mühsam für Men- schen mit Sehschwäche und strengt auch gesunde Augen an. Dadurch wird das an- sonsten gute Spielerlebnis leider deutlich getrübt.
     Titel: Autor: Illustration: Verlag: Personen: Alter: Dauer: Preis:
Blätterrauschen Paolo Mori
Elli Jäger Kosmos
2 – 6
ab ca. 8 Jahren ca. 20 Minuten ca. 13 Euro
 Kritiker
Marie Poenisch
Udo Bartsch
Roll & Write mal anders.
L.U. Dikus
Spielreiz
6
6 6
Hübscher Aufhänger und abwechs- lungsreich umgesetzt, aber recht unübersichtlich; winziger Wertungs- bereich.
Stefan Ducksch 6
Thematisch außerordentlich gelungen. Leider ist der Wertungsbereich zu klein.
Wieland Herold 6
Schöne Varianz im Wechsel der Jahres- zeiten, mir aber zu unübersichtlich.
Manuel Fritsch 7
Schön umgesetztes Thema, jede Jahreszeit spielt sich spürbar anders. Kurzweiliger Roll-&-Write-Spaß.
Harald Schrapers 6
Die Idee mit unterschiedlichen Jahres- zeiten-Varianten ist thematisch nett. Aber eine einzige ausgereifte Variante, die wirklich zündet, würde mir vermut- lich besser gefallen.
Christoph Schlewinski 5
Schön, wie die Jahreszeiten für Ab- wechslung sorgen. Erzeugt aber keinen starken Sog, immer wieder auf den Tisch zu kommen.
Von MARIE POENISCH
Oh nein, nicht schon wieder ein Roll & Write! Ja, der Markt ist von Spielen dieser Art inzwischen
„überRoll’t“, da bleiben Ermüdungseffek- te nicht aus. Aber Moment: Vier Jahres- zeiten, jede spielt sich etwas anders, und ein Fluss, der mitten durch die Landschaft führt und mich an My City erinnert? Okay, ich bin doch neugierig.
Egal welche Jahreszeit wir spielen, eines haben alle gemeinsam: Zwei Würfel mit den Werten 1 bis 4 und ein paar Wol- ken bestimmen die Größe des einzuzeich- nenden Rechtecks. Dabei müssen wir uns jedes Mal entscheiden, mit welchem Symbol wir punkten wollen, während sich unsere Rechtecke wie ein Teppich auf dem Kartenraster ausbreiten.
Der Wald verändert sich wie die Wer- tungsmöglichkeiten im Jahreslauf. Im Frühling sind Bienen wertvoll, wenn sie viele Blumen zum Bestäuben finden. Alle Regenbögen bringen 30 Punkte. An dieser Stelle sei gesagt: Die Regenbogen- Taktik ist für einen Sieg unverzichtbar. Und dann sind da auch noch die Vögel, die wegen ihrer Frühlingsgefühle so gern als Pärchen zusammenhocken. Entschei-
dungen, Entscheidungen ... Oh, und wo soll ich jetzt die Drei-mal-vier-Fläche unterbringen? Zum Glück gibt es neben einem Joker auch die Möglichkeit, Fehl- würfe zu notieren. Aber irgendwann wird es dann doch zu eng auf dem Plan und der Ausstieg ist unvermeidlich.
Und sind wir es irgendwann leid, im Frühling Bären aus dem Weg zu gehen, meiden wir stattdessen einfach Schlan- gen im Sommer. Jede Jahreszeit hat neben schönen Kombinationen auch Symbole, die für Minuspunkte sorgen. Manchmal macht uns das verflixte Wetter zu schaf- fen, denn Glühwürmchen sind von Natur aus regenscheu, und Herbststürme engen uns bei der Gebietswahl ein. Dafür gibt es im Herbst nicht nur viele Pilze, sondern auch Eichhörnchen. Sie werden allerdings nur auf ihre Eicheln reduziert beziehungs- weise mit ihnen multipliziert. Der Winter- wald ist vor allem weiß und kalt, hat da- für aber Schneefüchse zu bieten.
Flora und Fauna sind in Blätterrau- schen immer passend zur Jahreszeit ge- staltet, wobei die ganzen Moskitos im Sommer schon etwas nervös machen kön- nen. Die Grafik ist dabei sehr charmant, wenn auch etwas unübersichtlich. Der Fluss trocknet bei sommerlicher Wärme
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