Page 14 - Spielboexchen September 2023

Schulfesten gibt es ebenfalls Möglichkeiten, Brettspiele einzusetzen und so den Kindern spielerisch Spaß an Mathematik zu vermit‐ teln, ohne dass sie bewusst lernen.
EINFÜHRUNG NEUER SPIELE
Die größte Herausforderung war für mich zu Anfang, den Kindern die Regeln der Spiele zu erklären, sodass sie diese auch ohne meine enge Begleitung spielen können, denn das selbstständige Lesen der Regeln und die Umsetzung dieser ist vor allem für Erst‐ und Zweitklässler noch eine zu große Herausforderung und verringert auch die Mo‐ tivation, sich mit dem Spiel zu beschäftigen. Bei leistungsstarken Kindern setze ich gern ein entsprechendes Erklärvideo ein und bitte die Kinder, sich dieses anzuschauen, das Spiel danach aufzubauen, einmal nachzuspielen und es mir anschließend kurz zu erklären. So kann ich sehen, ob die Regeln verstanden wurden. In spielaffinen Klassen und in den Jahrgängen 3 und 4 ist das für viele Kinder motivierend und es macht sie stolz, sich ein Spiel ohne meine Hilfe erarbeitet zu haben. In jüngeren Klassen und mit weniger spielerfahrenen Kindern führe ich Spiele gern im Sitzkreis ein. Einige Kartenspiele lassen sich auch mit 20 Kindern gleichzeitig spielen, wenn man die Regeln etwas abwan‐ delt, so wie etwa forest (Mengen zählen bis 7) und Bandido (kooperativ ein Labyrinth bauen und dabei einen Dieb einfangen) von Helvetiq oder unter spannunG von Amigo
(wie UNO mit Rechnen). Wenn die Kinder es anschließend in einer kleineren Gruppe spielen, kennen sie schon das Spielprinzip und das Spielziel, und ich muss die Regeln nur noch für die kleinere Gruppe anpassen. Weitere Spiele, die sich abgewandelt prima im Sitzkreis einführen und spielen lassen, sind l.a.M.a. (Amigo) und Bad Bunnies (Schmidt Spiele). Im Laufe der Jahre habe ich mir für solche Spiele gern angepasste Regeln überlegt, die für jüngere Kinder den Einstieg erleichtern. Zur Einführung lässt sich beispielsweise l.a.M.a. auch gänzlich ohne das Zählen von Minuspunkten spielen und Bad Bunnies funktioniert anfangs auch ohne die Sonderfähigkeiten einiger Karten. Wenn die Kinder dann ein Spiel versiert können, dürfen sie sich bei mir ein„Level up“ holen, um das Spiel anspruchsvoller zu machen. Spiele für das Lernbüro erkläre ich gern an einer Art „Lernstation“. Die Kinder können sich dann zu mir an den Tisch setzen und ich spiele mit ihnen eine Beispielrunde, um das Spiel zu erklären. Da die anderen Schüler in dieser Zeit selbstständig weiter arbeiten, ist das möglich. Wenn ich dann einige Schüler/ innen habe, die ein Spiel bereits beherrschen, weil sie es zum Beispiel schon einmal in der Spielpause oder meiner Brettspiel‐IG am Nachmittag gespielt haben, können sie
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