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                      SPIELMITTEL KINDERSPIELE VON EXPERTEN GETESTET Alles zum Thema Spiele auf: www.spielbox.de
                   eine sogar mit Affenbaby – erheblich risi- koreicher als die Weltreise der Lamas. Die Hippos tauchen immer mal wieder einfach ab, und so mancher wasser- scheue Affe nimmt dann Reißaus vor den Krokodilen.
„Hipp Hopp Hippo“ haben sich Anna Oppolzer und Stefan Kloß ausgedacht, und Schmidt Spiele hat nicht nur nied- liche Affenfiguren spendiert, sondern einen ausgesprochen stabilen länglichen Flussplan. In den lassen sich neue Nilpferde gut einschieben, wodurch sich der Hüpfweg der Affen über den Fluss ständig verändert.
Gesteuert wird das Geschehen mit je einem Zahlen- und Farbwürfel. Ersterer legt fest, über wie viele Rücken- und Maulfelder der Nilpferde die eigenen Affen hüpfen. Der Farbwürfel zeigt die Spalte an, in der sich durch Einschieben eines neuen Nilpferdes im Wasser etwas bewegt.
Laus-Marie
Im Rundlauf wie die Lamas befinden sich jeweils drei Marienkäfer bei „Laus- Marie“. Die Kreise, die sie über das Blattwerk ziehen, besitzen eine kleine Schnittmenge mit den Nachbarn, sodass Achten entstehen. Bekanntlich lassen sich Marienkäfer gut zur natürlichen Bekämpfung von Blattläusen einsetzen. Eben dies führt Peter Schackert in seinem Spiel vor. Auf jedem Rundlauf der gepunkteten Käfer krabbeln außerdem drei kleine Läuse.
Schackert hat bisher nichts ohne ma- gnetische Komponenten veröffentlicht. Kein Wunder also, dass „Laus-Marie“ auf einer bedruckten Metallplatte stattfindet, die Käfer und Läuse festhält und sogar in der Senkrechten funktioniert.
Als Motor dient auch hier der Würfel. Er legt bei Schackert fest, ob ein Käfer bis zu drei Felder bewegt wird oder eine Laus. Die Richtung ist dabei frei wählbar, und die Blattläuse dürfen sogar über die Naht- stellen ihre Umlaufbahn verlassen, um sich am Nachbarblatt zu laben.
Ihr Ziel, das eigene Buchenblatt läuse- frei zu halten, erreichen die Kinder auf zwei Wegen. Einmal vertilgen die Marien- käfer die kleinen Läuse, sodass sie direkt in ihrem Bauch landen. Die andere Option ist es, Läuse zum Nachbarn abzu-
Dem Zufall kommt eine große Bedeu- tung zu, memostarke Kinder merken sich allerdings manchmal, welche Nilpferde ir- gendwann auftauchen werden. Wenn ein Affe in den Fluss fällt, muss er wieder zu- rück zum Start. Im Zielbereich schnappen sich die Äffchen eine Bananenkiste. Was darin steckt, wissen die Kinder anfangs nicht. Haben sie Pech, ist es nur eine Banane, mit viel Glück sind es sogar fünf. Für diese Situation ist es gar nicht schäd- lich, wenn vorher ein oder zwei Mitglieder der Affenfamilie ins Wasser gefallen sind, denn dann schauen die Kinder zum Trost unter Kisten. Deshalb sollte die Mutter mit ihrem Baby möglichst erst am Ende über die Nilpferde spazieren, denn sie be- kommt im Ziel zusätzlich eine Kiste für ihr Kind geschenkt.
Sobald eine Familie vollständig am anderen Ufer angelangt ist, endet der Wettlauf über die Nilpferde, was meist nach einer knappen und unterhaltsamen
Viertelstunde der Fall ist. Kleinere Kinder lieben es, vom Ab- und Auftauchen der Nilpferde überrascht zu werden und fiebern den Resultaten des Einschiebens neuer Tiere entgegen. Schulkinder ver- suchen es mit Berechnung, da lassen sich bei den Bewegungsoptionen für vier Figuren – wenn vier Kinder mitmachen, sind es nur drei – durchaus Züge optimie- ren und das Risiko minimieren. Ab der dritten eingeschobenen Nilpferdkarte könnten die Ergebnisse bekannt sein, wenn man sich denn alles merkt, und Kinder, die das nicht nur können, sondern auch wollen, gibt es tatsächlich.
„Hipp Hopp Hippo“ (Schmidt Spiele) von Anna Oppolzer und Stefan Kloß; für 1–4 Kinder ab ca. 5 Jahren; Spieldauer: ca. 15 Minuten; Preis: ca. 25 €.
                    schieben. Bei der Entscheidung, welcher der Käfer bewegt werden soll, ist Merk- vermögen gefragt, denn es muss beach- tet werden, ob ein Glückskäfer schon gefressen hat oder noch einen leeren Magen besitzt.
Nach zehn Minuten kann ein Blatt schon läusefrei sein, daher eignet sich dieser Kreislauf von Käfern und Läusen schon gut für Kinder ab vier Jahren. Der Glücksfaktor durch den Würfel ist bei
„Laus-Marie“ recht groß, mit dem Spur- wechsel und der Memo-Komponente gefällt aber auch dieses Spielkonzept Schackerts. Wieland Herold
„Laus-Marie“ (Oberschwäbische Mag- netspiele) von Peter Schackert; für 2–4 Kinder ab ca. 4 Jahren; Spieldauer: ca. 10–15 Minuten; Preis: ca. 39 €.
     2391 | SPIELMITTEL 54/202104

















































































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