Page 30 - Spielmittel_02-2021
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    SPIELMITTEL KINDERSPIELE VON EXPERTEN GETESTET
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                     Kooperativ gegen eine rollende Eieruhr und gruselige Monster
Freundinnen und Freunde fehlen, dann müssen Eltern ran. Sie staunen mit ih- ren Sprösslingen über die scheinbare Aufhebung der Schwerkraftgesetze bei einem Dodo-Ei, gehen mit Treffsi- cherheit auf Monsterjagd, prüfen, ob etwas Gefühl in ihren Fingern steckt und lotsen sich rein akustisch durch den Wald der Katzen. Aber auch für diejenigen, die es lieber kompetitiv ha- ben, ist etwas dabei: In „Loony Joe“ kommt es darauf an, ein Schnellmer- ker zu sein. Und die ein oder andere Aufgabe clever zu lösen.
geplatz, bevor das Ei herun- terpurzelt, ist der Dodo- Nachwuchs gesichert und alle feiern mit den Hagulami- napitopasis ein großes Fest. Mitfeiern darf aber nur der, der den Namen der Inselbe- wohner dreimal hintereinan- der richtig ausspricht.
Die Autoren bieten zusätz- liche Varianten für Teams an, die die Aufgabe schnell be- wältigen. Da werden Joker- Plättchen reduziert und mehr Felder zum Brückenbau und für das Boot belegt.
Noch nie hat eine Memo- Variante unter Zeitdruck so viel Spaß wie mit diesem Kul- ler-Ei gemacht. Die Unwucht- Mechanik, die das Ei mal langsamer, mal schneller werden lässt, fasziniert zwar nicht auf Dauer, aber dafür trägt die kooperative Idee mit ihren wachsenden Schwierig- keitsgraden. Schade nur, dass am Ende alles wieder abgebaut werden muss. Es sei denn, man lässt „Dodos“ Berg gleich bis zur morgigen Partie stehen.
Wieland Herold
Frank Bebenroth, Marco Teubner: „Dodo“ (Kosmos), Illustrationen: Paul Mafayon, Cyril Bouquet; für 2–4 Kinder ab 6 Jahren; Spieldauer: ca. 10 Minuten; Preis: ca. 35 €.
Trotz ausgehender Spielpartner we- gen fortdauernder Kontaktbeschrän- kungen wächst der Anteil kooperativer Spiele nicht nur für die ursprüngliche
Dodo
Imposant sieht er aus, der riesige Inselberg, auf dem ein Dodo thront. Im Archipel der Hagulaminapitopasi, in der Nähe von Mauritius, haben die großen Vögel überlebt, wie Frank Be- benroth und Marco Teub- ner entdeckt haben wol- len. Sie sind bei ihren For- schungen auf ein Ritual der Inselbewohner gesto- ßen, das sie so fasziniert hat, dass sie daraus ein Spiel machten. Damit die seltenen Vögel weiterle- ben, muss alles getan werden, um ihre Eier zu retten, die immer wieder vom Berg herunterrollen. In Windeseile bauen die Bewohner Brücken und stellen ein Boot bereit, das das Ei sicher auf- fängt.
Die Rettungsaktion am
Spieltisch läuft ähnlich
ab, wenn alle nicht erst
einmal vor Staunen nur
dem Wackel-Ei zuschau-
en und darüber den Brü-
ckenbau vergessen. Die Hagulaminapi- topasis sind gewohnt, dass ihre Dodo-Eier nicht den Gesetzen der Schwerkraft folgen, sondern sich eher ruckelnd und zögerlich den Berg hinun- tertasten. Nicht nur Kinder bekommen den Mund nicht zu, wenn sie das beo- bachten.
Zielgruppe der Kinder, die sich schon in den 80er-Jahren unter dem Herder- Motto „Wer hilft – gewinnt!“ über ge- meinsames Gewinnen freuten. Wenn
            Dabei gilt es, unter eher sachtem Zeit- druck der Dodo-Ei-Uhr, Stege zu bauen. Eine Art Würfel-Memo hilft dabei. Pas- sende Motive eines Würfels suchen die Kinder aus 58 Plättchen heraus. Sind die Felder einer Hangstrecke belegt, wird diese am Berg angebracht. Sind sechs Stege befestigt und ist ein Boot am Anle-
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