Page 32 - Spielmittel_1_2020
P. 32

       SPIELMITTEL KINDERSPIELE VON EXPERTEN GETESTET
Alles zum Thema Spiele auf: www.spielbox.de
                Kippelino
So flache Steine, so wenig Karten? Wäre doch gelacht, wenn man da- raus nicht ein stabiles Baumhaus zimmern könnte! Doch Hochmut kommt bei „Kippelino“ vor dem Fall. Die Sta- pelaufgabe erweist sich als überra- schend schwierig. Auf der Bodenplatte ist die Sache noch einfach: Zwei Holz- scheiben werden auf die mittig plat- zierten Baufelder gelegt, obenauf sitzt
die erste Bautafel recht stabil. Danach beginnen die Unwägbarkeiten: Die Kar- tenrückseite des Talons gibt an, auf wel- che Farbfelder die Scheiben auf der nächsten Ebene gelegt werden müssen. Manchmal ist das unproblematisch, nämlich dann, wenn die Verteilung gleichmäßig ist. Wahrscheinlicher be- kommt das Baumhaus aber zusehends Schlagseite, und nicht einmal für ältere
Kinder oder Erwachsene ist es immer einfach, die richtige Position für die nächste Tafel zu finden. Dass man die Holzscheiben schon vor dem Platzieren einer Karte darauf ablegen darf, hilft en- orm. Um alle Stockwerke des Baum- hauses fertigzustellen, braucht das Team jedoch wirklich viel Fingerspitzengefühl – und etwas Glück, denn einige Baum- häuser sind eher dem Einsturz geweiht als andere.
„Kippelino“ sorgt mit einfachen Mitteln und auf kompaktem Raum für Spannung – allein wie auch gegeneinander. Mit jün- geren Kindern und in den ersten Partien muss man sich allerdings darauf einstel- len, dass die Baumhäuser recht oft unvollendet bleiben. Wenn irgendwann sogar das letzte Stockwerk platziert wird, ist, unabhängig vom Alter, die Freu- de umso größer.
„Kippelino“ (Nürnberger Spielkarten Verlag) von Reinhard Staupe; für 1–4 Kinder ab ca. 5 Jahren; Spieldauer ca. 10 Minuten; Preis ca. 9 €.
mal umrundet hat und am Löffel vorbei- fliegt, braut er einen Trank. Das führt zu Wirbel im Wunderkessel, und die ge- suchten Farben aller Zutaten ändern sich. Alternativ lassen sich die magischen Säfte auch mit drei Zaubermünzen brauen. So- bald jemand drei Tränke gleicher oder ver- schiedener Farbe hat, ist Schluss.
„Wunderkessel“ erfindet die Zauberei nicht neu. Dass man aber auch weiter- kommt, wenn man keinen Volltreffer lan- det, sorgt für eine entspannte Atmosphäre mit wenig Frust. Fliegen aber Zauberschü- ler dicht nacheinander am Löffel vorbei, ändert sich das Memofeld innerhalb kurzer Zeit mehrfach, während es in anderen Pha- sen lange gleichbleibt. In Summe ist der Trank aus diesem Wunderkessel jedoch durchaus lecker und leicht bekömmlich.
Katrin Reil
„Wunderkessel“ (Haba) von Anna Oppolzer und Stefan Kloß; für 2–4 Kinder ab ca. 5 Jahren; Spieldauer ca. 20 Minu- ten; Preis ca. 20 €.
                           Wunderkessel
Ein bisschen Memo und ein biss- chen Magie brodeln in „Wunder- kessel“ vor sich hin; das klingt nach einem Patentrezept für ein erfolgreiches Kinderspiel. Schmeckt das Gebräu am Ende aber auch?
Froschlaich, Fischgräten und Fliegen- pilze klingen nicht nach einer besonders leckeren Mixtur. Solcherlei Zutaten in ver- schiedenen Farben sollen im magischen Topf landen. Dafür liegen sie im Raster
verdeckt neben dem Wunderkessel aus. Wer am Zug ist, muss die Zutat in der Farbe finden, vor der seine Figur aktuell steht. Landet der Zauberlehrling einen Volltreffer, so darf er drei Schritte nach vorne und bekommt eine Goldmünze. Stimmen zumindest Art oder Farbe des aufgedeckten Plättchens, geht es zwei oder einen Schritt voran. Passt gar nichts,
dann heißt es nachsitzen.
Sobald ein Zauberlehrling den Plan ein-
                 30 | SPIELMITTEL 1/2020
















































































   30   31   32   33   34