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Kinder. Tier auf Tier Junior / Floralia
Was können Zweijährige?
Von WIELAND HEROLD
Tier auf Tier Junior: Regelgeleitete Spiele für Kinder ab zwei Jahren auf den Markt zu bringen, ist ein mutiges Unterfangen. Freies Spiel, Klötzchenbau, Kugelbahnen und große Puzzle funktio- nieren. Aber sich konzentriert nach einem Regelwerk – und das auch noch mit ande- ren – auf einen Spielablauf einzulassen, ist eine ganz schöne Herausforderung.
Haba hat dafür die Reihe „Meine ersten Spiele“ entwickelt und setzt aktuell auf einen Klassiker aus eigenem Haus: Tier auf Tier. Für die Junior-Ausgabe beginnt Autor Klaus Miltenberger sinnvollerweise mit einem freien Spielansatz zum Ken- nenlernen des Materials: ein Würfel, acht Holztiere, dazu Plättchen mit diesen Tie- ren und zwei Ablagefelder. Ein Zweijähri- ger wird noch nichts mit einem Krebs an- fangen können, unser zweieinhalbjähriger Enkel erkannte gerade einmal den Hund.
Es folgen drei Spielvarianten. Recht gut für das Alter passt der „Tierische Stapel- turm“, bei dem mit Hilfe der Plättchen die passenden Holztiere gesucht werden, um sie dann auf einer Wiese zu stapeln. Ob Belohnungen für richtiges Stapeln nötig sind, die die zu suchende Tierzahl reduzie- ren, bezweifele ich für diese Altersgruppe
eher. Wiedererkennung und Turmbau sind da belohnend genug. Bei der „Floß- pyramide“ kommt ein Würfel ins
Spiel, der festlegt, ob auf der
Wiese oder auf einem Floß gestapelt wird. Die Belohnung ist wie
im ersten Spiel vorgesehen. Das
dritte Spiel funk-
tioniert ähnlich,
nur dass sich die
Krebsfigur beim
Würfeln einer
Sonne bewegen
muss. Die Kinder
gewinnen, wenn sie alle Tiere gestapelt haben, bevor der Krebs das zehnte und damit letzte Feld erreicht.
Gut geeignet für Kinder ab zwei Jahren ist eigentlich nur das erste Spiel. Wir haben das mit unserem
Enkel und seinen Kindergruppen- freundinnen erlebt: Da reicht die Konzentration und das Interesse maximal für fünf bis zehn Minuten. Frei- spieltauglich ist das Material aber allemal.
Man wundert sich sowieso bei Kindern in diesem Alter, wofür sie Geduld und Ausdauer aufbringen. Unser Zweieinhalb- jähriger sitzt mit Begeisterung eine Vier-
telstunde vor einer rotierenden Wasch- maschine, wartet auf den Schleudergang, um dann Wäschestück für Wäschestück
ab 2 Jahren
sorgfältig in den Trockner zu tragen. Meist geht er dann auf die Suche nach neuer Wäsche, mit der er die Waschmaschine wieder befüllen kann. Gorilla und Krokodil lässt er
dafür ganz trocken links liegen.
Klaus Miltenberger: Tier auf Tier Junior (Haba), Illustrationen: Mar- tina Leykamm; für 1 – 4 Kinder ab 2 Jahren; Dauer ca. 10 Minuten; Preis: ca. 19 Euro
Gartenarbeit mit Klapptafel
Von WIELAND HEROLD
Floralia: Gärtnern oder zumin- dest das Einpflanzen im Blu- mentopf macht Kindern meist
Spaß, und Floralia geht spielerisch dem Pflanzen- wachstum nach. Statt eines Blumentopfs haben die
Kinder aber eine Klapptafel, auf der eine Pflanze wächst.
Dass das Wetter dabei eine wichtige Rolle spielt, lernen die Kinder schnell. Über dem Samen brauchen sie zum Beispiel eine Regenwolke. Diese einfache Grundidee wurde mit einer kleinen Memo-Anforde- rung verbunden. Dabei spielen drei Py- ramiden eine Rolle, auf deren Vor- derseite kleine Gärtner zu sehen
ab 4 Jahren
sind und die auf den anderen beiden Sei- ten zwei Wetterbedingungen zeigen. Wie die Pyramiden gedreht und gewendet werden dürfen, gibt ein Würfel vor. Wer sich gut merken kann, wo sich Sonne und Wolken sowie der Regen befinden, wird den richtigen Dreh schnell heraushaben.
Stimmt das aufgedeckte Wetter mit der Klapptafel überein, wächst die Pflan- ze. Wer als erster eine fertige Blume vor sich hat, gewinnt. Floralia wurde mit einfachen Mitteln perfekt umgesetzt. Die Gedächtnisanforderung ist altersgemäß, und das Thema spricht Kinder an.
Romaric Galonnier, Nicolas Walther: Floralia (Djeco), Illustrationen: Sophie Ledesma; für 2 – 4 Kinder ab 4 Jahren; Dauer: ca. 15 Minuten; Preis: ca. 20 Euro
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Fotos: Herold