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      SPIELMITTEL
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     SPIEL UND KENNERSPIEL DES JAHRES
Mit vereinten Kräften
    Allen Corona-bedingten Be- schränkungen zum Trotz ist es der Jury „Spiel des Jah- res“ wie schon im Vorjahr gelungen, sich von mehre- ren hundert Neuheiten ein hinreichend genaues Bild zu verschaffen. Was es ihr erlaubt hat, aus jeweils drei zuletzt verbliebenen Kandi- daten die beiden Preisträger zu küren und diese auf ihrer traditionell in Berlin statt- findenden Veranstaltung un- ter strenger Beachtung aller Vorsichtsmaßnahmen der interessierten Öffentlichkeit vorzustellen.
Gegen starke Konkur-
renz als „Spiel des
Jahres“ durchge-
setzt hat sich „MicroMacro:
Crime City“ von Johannes
Sich aus der Berliner Edition Spielwiese und dem Verlag Pegasus Spiele. Schon sein Auftritt ist so ungewöhnlich, dass es jeden sofort in den Bann schlägt. Denn gespielt wird auf einem riesigen Stadtplan im Stil eines Wimmelbildes. Ganz in Schwarz-Weiß gehalten zeigt dieser mit detaillierten Strichzeich- nungen aus der Vogelperspektive die von Menschen und Fahrzeugen be- lebten Straßen einer Großstadt und ge- währt teilweise sogar Einblick in die Räumlichkeiten.
So putzig dies ausschaut, ist die Kri- minalität in dieser Stadt doch beängsti- gend groß. Da sich die Wege aller Täter und Opfer oftmals kreuzen, muss man ganz genau hinschauen, um nicht die Fährte zu verlieren. Angesichts dessen, dass sich die Personen oft nur in kleinen Details ihrer Haartracht, Kleidung oder mitgeführten Gegenständen unter- scheiden, leistet die beiliegende Lupe wertvolle Hilfe. Gutes Licht ist auf jeden Fall unverzichtbar.
16 Fälle unterschiedlichen Schwierig- keitsgrades warten darauf, gelöst zu werden. Jeder Fall besteht aus einer
So ein Gewinn macht gute Laune: das Spiel des Jahres „MicroMacro: Crime City“ von Autor Johannes Sich (2. v. r.) nebst Verlagsteam
   Anzahl Karten mit Aufgaben, Hinweisen und Abbildungen, die vom Kommissar den Mitgliedern seines Ermittlungs- teams nach und nach zur Kenntnis ge- bracht werden. Er selbst darf sich an der Aufklärung beteiligen, solange es nicht zu einem Fehler kommt und Nach-
ermittlungen erforderlich werden. Ein Einführungsfall macht mit den Anforde- rungen und Abläufen vertraut. Wer mag, kann später in den Profimodus wech- seln und sich aufs Verlesen der jewei- ligen Start-Karte beschränken.
Wer „Die Abenteuer des Robin Hood“ von Michael Menzel (Kosmos) erleben möchte, darf ebenfalls auf einem ungewöhnlich großen Spielplan agieren. Wie ein Adventskalender ver- schafft dieser Zugriff auf verborgene Ausrüstungsgegenstände, Transport- mittel oder Geheimgänge, wenn man mit seiner Figur das entsprechende „Türchen“ erreicht und dieses sodann öffnen darf. Dabei sind die Züge anders als sonst nicht an feste Felder gebun- den. Vielmehr bewegen sich die Figuren im Rahmen ihrer variablen Zugweite frei über den vom Autor gemäldeartig illus- trierten Spielplan. Können sie sich da- bei im Schatten der Bauwerke oder Bäume halten, sind sie vor dem Zugriff der überall postierten Wachen sicher.
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