Page 24 - Spielbox Special 2023
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  Fortsetzung von Seite 10.
SGiant Roc (2 A154)
pielen bildet. Ohne das Expertenspiel Nukleum bliebe ein wichtiger Teil sächsischer Industriegeschichte unbe- kannt. Schließlich war es Elsa von Früh- lingsfeld, die Mitte des 19. Jahrhunderts die Atomisierung erfand und sie dem Kö- nig präsentierte. Eine Generation später werden in Sachsen Haushalte durch Uran mit Strom versorgt und ganze Industrien angetrieben. Sachsen wird zum wissen- schaftlichen Zentrum Europas.
Vor diesem Hintergrund machen wir in Nukleum von Dávid Turczi und Simone Luciani in jedem Zug eine von drei Aktio- nen: Wir pausieren, um Einkommen sowie eingesetztes Material zurückzuerhalten. Oder wir investieren, indem wir multi- funktionale Plättchen ausspielen und sie auf die eine oder die andere Art nutzen. Entweder löst man die darauf stehenden Aktionen aus oder dreht ein Plättchen um, damit ein Schienennetz gebaut wird. Die Gleise dürfen allerdings alle am Tisch nutzen, weshalb einige Testspieler bereits von einer Mischung aus Brass und Was- serkraft sprachen.
So stürzt man sich in den Städtebau, fördert Uran und platziert zum rechten Zeitpunkt einem Mitbewerber ein Gebäu- de mitten in dessen Planung. Was bedeu- tet, dass man die eigene Strategie immer wieder neu ausrichten muss. Eine Partie mit bis zu vier Spielern kann locker zwei- einhalb Stunden dauern. Giant Roc plant, Nukleum parallel zur internationalen Version von Board & Dice im Oktober zu veröffentlichen. (sd)
MH@ll Games (3 Q103)
anche Dinge sind einfach nur lästig: Müll rausbringen, Rasen mähen,
Steuern zahlen. In diese Kategorie fallen laut Autor Benjamin Schwer (siehe Inter-
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Advertentie Spielbox Essen 2023.indd
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view) ebenfalls die Typen, die in unserer Nachbarschaft herumlungern: Djinns. Sie wollen an die Magiequelle unserer klei- nen Stadt gelangen, und wir Lehrlinge
der Magiegilde sind jetzt gefordert, diese Kameraden einzufangen.
Die Lösung dazu im außerordentlich hübsch gestalteten Djinn lautet: Packen, in eine Flasche stopfen und Korken drauf! Das Problem: Korken kosten Geld, wir müssen dazu in die Manufaktur. Flaschen am Markt kosten ebenfalls Geld. Bis wir alles zusammen haben, rennen wir also durch die Stadt, überspringen zur Not auch mal Djinn-ähnlich herumlungern- de Mitspieler und machen eine von drei erreichbaren Aktionen. Es sei denn, wir haben genug Geld, dann stellen wir uns gegen Zahlung von Barem zu einem Mit- spieler. Je nach angrenzendem Spielfeld
Vier Jahre gereiftes Djinn
Benjamin Schwer (40) lebt mit sei- ner Familie in Leipzig.
Er ist Lehrer für Ethik und Deutsch an
einer Sekundarschule in Sach- sen-Anhalt. Nach New Eden und Batman – Chaos in Got- ham City bei Schmidt Anfang 2023 erscheint jetzt erstmals ein Kennerspiel von ihm beim H@ll Games.
Wenn man auf Ihre bislang gut 15 veröffentlichten Spiele schaut, waren es nach Livingstone 2009 anfangs vor allem Kinderspiele. Jetzt sind Sie eher mit Kennerspielen unterwegs. Was hat sich geändert?
Benjamin Schwer: Eigentlich nichts. Ich habe mich schon immer mit Fami- lien- und Kennerspielen beschäftigt, meine ersten Veröffentlichungen waren aber eben Kinderspiele. Meine Tochter war damals noch klein, und ich hatte so die Testgruppe mit anderen Kindern quasi zuhause. Den Tipp, bei Haba Spiele einzureichen, habe ich übrigens von Stefan Brück bekommen.
Setzen Sie Spiele auch in der Schule ein?
Das ist schwierig, da ich aus organisa- torischen Gründen keine Spiele-AG an-
bieten kann und eine Schulstunde halt nur 45 Minuten hat. Ich habe aber Kyo- to von Deep Print Games in einer Klas- se ausprobiert. Für junge Menschen, die bislang nur digital gespielt haben, ist das gar nicht so einfach.
Nach Crown of Emara und Hadara war bei Ihnen einige Jahre Veröffent- lichungspause? Warum?
Es war gar nicht so einfach für die Ver- lage, während Corona Testgruppen zu finden. Es wurden deutlich weniger Spiele angefordert, die Bearbeitung dauerte länger. Djinn ist zum Beispiel seit mehr als vier Jahren beim Verlag. Optisch und von der Spielgeschichte ist es jedenfalls ziemlich originell.
Ich bin sehr froh, dass wieder Den- nis Lohausen eines meiner Spiele illustriert hat. Es sieht großartig aus. Eigentlich hatte ich das Spiel im Rö- mischen Reich angesiedelt, und man zog mit einem Springer auf einem eigenen Plan, um kleine und große Aktionen auszulösen. Jetzt ziehen die Figuren auf einem gemeinsamen Plan, wir fangen Djinns und sammeln sie in Flaschen.
Was steht demnächst noch auf Ihrer Veröffentlichungsliste?
In Essen kommt noch eine weitere Neuheit von mir, die ich gemeinsam mit meinem neunjährigen Sohn Jakob entwickelt habe. Das Spiel heißt Show- down – Langfinger auf flinken Pfo- ten, ist ein schön flottes Familienspiel und erscheint bei Haba. Da es unsere erste gemeinsame Veröffentlichung ist, freue ich mich darüber besonders. (sd)
     Hall 3 - Q102
   1
24/08/2023
14:38
With Belgian beer bar!
 Foto: Schwer
































































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