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  Verbreitung fand. Jeder Teilnehmer er- benötigt, um in einer begonnenen Reihe 5
hält ein gängiges Deck aus 52 Karten. Eines davon wird gemischt. Die davon einzeln gezogenen Karten sind für alle verbindlich. Nach der ersten, die in die Mitte der Auslage kommt, müssen alle folgenden so angelegt werden, dass zu- mindest Eckkontakt entsteht. Sobald alle 25 Felder belegt sind, endet die Partie. Über das Ergebnis entscheiden die in den Reihen und Spalten kreierten Poker- Kombinationen.
Zuerst erschienen ist Poker Patience 1908 bei Chas. Goodall & Son, London. Im Vorwort zu einer 16-seitigen bei Messrs. Edward Mortimer, Halifax, verleg- ten, undatierten Broschüre äußert deren Verfasser Charles Vidal Diehl die Vermu- tung, die Wurzeln des Spiels reichten bis
3nach China.
Das Prinzip gleicher Vor-
gaben hat der große Sid Sackson in seinem Buch „Spiele anders als ande- re“1 von der Karte auf den Würfel übertragen. Mit der Folge, dass sich
niemand mehr bei schlechtem Abschnei- den auf Würfelpech berufen kann. In Solitaire Dice darf jeder das Ergebnis eines Wurfs mit fünf Sechsseitern nach Belieben kombinieren. Jeweils zwei Zah- len als Summe, die fünfte allein. Bei je- der Summe werden fünf Markierungen
1Hugendubel 1981; Englisch: A Gamut of Games (Castle Books 1969)
zunächst einmal aus den Miesen zu kom- men. Erst danach gibt es endlich Plus- punkte, deren Höhe sich gegenläufig zur Gaußschen Glockenkurve verhält: 2 und 12 versprechen also die größte Ausbeute. Mit der achten Markierung einer Einzel- zahl endet für den Betroffenen die Partie.
Nachdem sich das Spiel 1989 zunächst bei Hexagames als Choice materialisiert hatte, fand es in einer überarbeiteten Fassung 2011 bei Schmidt Spiele als Ex- tra! Eingang in die Reihe „Roll & Play“, ohne sich allerdings dauerhaft etablieren zu können. 2018 ist das Original mittels einer Kickstarter-Kampagne von Eagle- Gryphon Games unter dem Titel Can‘t Stop Express noch einmal reanimiert 4worden.
Den Schritt in die Brett- spielbranche hat 1975 Selchow & Righter mit der hausinternen Ent- wicklung Scrabble Duplicate Crossword Game vollzogen. Von
Einfällen lästiger Kontrahenten unge- stört, können sich nahezu unbegrenzt viele Teilnehmer bemühen, auf ihrem Scrabble-Diagramm die in jeder Runde gezogenen sieben Buchstaben regel- konform so unterzubringen, dass daraus bei Ende der Partie ein möglichst hohes Punktergebnis resultiert. Dieser Komfort störungsfreier Verarbeitung einer Serie von Buchstabenpaketen wurde nach lan- ger Zeit wieder in Mathias Spaans Wort- fabrik (Piatnik 2021) geboten.
Ikonografischen Rang für das Genre des Mehr- personensolitärs beklei- det Peter Burleys Take it Easy! (F.X. Schmid 1994), das als Hex- tension (Spear 1983)
zunächst noch keine nennenswerte Re- sonanz hervorgerufen hatte. Alle Ak- teure verfügen dabei über den gleichen Satz sechseckiger Plättchen mit drei sich kreuzenden Linien, die es in neun Farben gibt und die unterschiedlich viele Punkte bringen. Der Zufall entscheidet, welches davon jeweils auf dem eigenen Tableau untergebracht sein will und welche über- haupt nicht zum Einsatz kommen. Sind sämtliche Felder belegt, bringen durch- gehende Farbreihen Punkte, je länger sie sind, desto mehr.
Das Spiel wird oft mit Bingo vergli- chen – was aber an der Sache vorbeigeht. Während es dort reine Glückssache ist, dass die aufgerufenen Zahlen auf dem eigenen Vordruck eine Gewinnstellung ergeben, lässt sich bei Take it Easy! For- tuna mit klugem Vorgehen kräftig ins Handwerk pfuschen, sodass ein gutes Er- gebnis auch entsprechende Befriedigung verschafft.
Im Eigenverlag hat der Autor sein Spiel später zu Take It to the Limit! so an- sprechend angereichert, dass sich unser damaliger Chefredakteur Matthias Har- del in seiner Besprechung in spielbox #5/06 genötigt sah, zur Höchstnote für den Spielreiz zu greifen. Auf ihrer Vorder-
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