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       SPIELMITTEL VON EXPERTEN GETESTET Alles zum Thema Spiele auf: www.spielbox.de
        Aus rund 200 Spielen haben vier Juroren, unterstützt durch drei Beiräte, die überwiegend im Kindergartenbe- reich arbeiten, sieben Spiele empfohlen und drei durch die Nominierung zum Kinderspiel des Jahres besonders hervorgehoben. Die Juroren Hauke Petersen, Stefan Gohlisch und Christoph Schlewinski stellten in kurzen Filmen die drei nominierten Spiele vor.
In „Foto Fish“ von Michael Kallauch gehen Kinder ab vier Jahren auf Motiv-
fang gehen. Stefan Gohlisch betonte die Bedeutung des rollenden Igels. „Was neu ist und was die Kinder faszi- niert, ist der Fusselball, der dank aufge- klebter Augen tatsächlich aussieht wie ein kleiner Igel und an dem Vieles haf- ten bleibt. Das Spiel funktioniert gut als Familienspiel. Man kann sich noch so gut anstellen, am Ende macht so ein Ball doch, was er will.“ Ich selbst habe noch kein Kind erlebt, das nicht begeis- tert von diesem Fusseligel war. Er faszi-
niert wie auch die Ke- gelidee, bei der einmal nichts umgestoßen, sondern nutzbringend aufgesammelt wird. Šulinskas‘ Idee ist krea- tiv und sehr variabel an- gelegt. Das betrifft die kooperative und kom- petitive Spielform, aber auch Handicap-Regeln und ständig neu zu- sammenlegbare Wege- strecken für die Verfol- gungsjagd oder die Rennstrecke durch den Wald.
Im dritten Spiel, das
die Kinderjury
nominiert hat,
geht es um Em-
pathie, um Ge-
fühle für Tempo
und Zeit. „Wir
sind die Robo-
ter“ von Rein-
hard Staupe ist
so etwas wie die
Kinderfassung
von Wolfgang
Warschs „The
Mind“ und er-
scheint deshalb
auch bei NSV. In
Staupes Spiel
fühlen sich Kin-
der in Robotergeschwindigkeiten ein und versuchen zu erahnen, wie weit ein solcher Automat läuft. Schlewinski zeigte sich begeistert: „Die Kinder kom- men ganz natürlich zu einem Empfin- den, für das, was Zeit ist, und sie erken- nen, dass Zeit für jeden etwas anderes bedeuten kann. ,Wir sind die Roboter‘
ist ein hervorragender Kandidat für das Kinderspiel des Jahres, weil es einfach erklärt ist, es ist innovativ und besitzt ein Thema, das es so im Kinderspielbe- reich noch nicht gegeben hat und das auch richtig bombig funktioniert.“
Zum entscheidenden Moment, als aus einem Konfettiregen das Gewinner- spiel „Speedy Roll“ auf dem Bildschirm auftauchte, waren alle vorherigen Inter- viewpartner weiterhin live zugeschaltet, sodass man die Freude des litauischen Autors miterleben durfte, der zwar nicht aufsprang, aber seinen kleinen Fusseli- gel stolz der Kamera präsentierte. Šulinskas zeigte sich glücklich und be- tonte,erliebeBrettspieleundwassie Kindern beibringen können, „der Preis festigt diese Gefühle noch.“
Aus der Not heraus hat die Jury Spiel des Jahres eine recht würdige Ersatz- veranstaltung im Netz zustande ge- bracht, bei der besonders der neue Sprecher Schlewinski zu überzeugen wusste. Trotzdem muss man die Frage stellen, weshalb die Jury mit zweierlei Maß misst. Der Kinderspielpreis ist seit vielen Jahren von seiner Gesamtwir- kung her ebenso bedeutend wie die ei- gentliche „Spiel des Jahres“-Auszeich-
nung, trotzdem gab es nur die Netzveranstal- tung für das Kinderspiel, wogegen Harald Schra- pers in Berlin mit Autoren der nominierten Spiele, Verlagsvertretern sowie einer begrenzten Anzahl an Pressevertretern eine Veranstaltung im kleinen Rahmen plante, die in Ansätzen an die Zeiten vor Corona erinnerte. Diese Form mit Abstand unter Einhaltung von Hy- gieneregeln wäre sicher- lich auch für Hamburg oder in Schwerte umsetz-
bar gewesen. Man kann nur hoffen, dass es 2021 wieder möglich ist, im großen Rahmen den Sieger zu würdi- gen, und das vor allem mit Kindern.
Wieland Herold
www.spieldesjahres.com
   suche in einem Aquarium. Das Spiel der litauischen Firma Logis wird zum Such- spiel, in dem Kameras einmal mehr, das andere Mal weniger ins Aquarium zoo- men. Juror Petersen gefiel besonders, dass die Einstiegshürde extrem gering sei. „Das Erstaunliche aus Kritikersicht ist, dass ,Foto Fish‘ für mich zunächst gar nicht so im Fokus stand. Was es in den Fokus gebracht hat, waren die Kin- der, die wollten das Spiel immer und immer wieder und zwar in jeglicher Altersklasse. Das Schöne bei ,Foto Fish‘ ist, dass die Kinder sich helfen.“ Kallauchs Idee bietet ganz viel Varianz. Mich überzeugt besonders die gut ge- regelte Frustreduzierung. Es gibt fast immer eine Belohnung für jedes Kind, außerdem lassen sich zu schnelle Kin- der durch größere Kameras oder eine schwierigere Spielplanseite ausbrem- sen. Diese Regulatoren erklären auch die hohe Akzeptanz des Spiels bei Kindern, die Petersen beschrieb.
Mit „Speedy Roll“ (Piatnik) können ebenfalls schon Vierjährige auf Blätter-
      Nominierte und Gewinner auf dem
„Spiel des Jahres“-YouTube-Kanal:
2391 | SPIELMITTEL 53/202104






























































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