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      SPIELMITTEL KINDERSPIELE VON EXPERTEN GETESTET
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               Alles im Fluss
Die Beschäftigung mit fließendem Wasser setzt oftmals besondere Kreativität frei, man denke nur an die Scheibenflut in „Niagara“ von Thomas Liesching, die Wasserperlen aus „Der unendliche Fluss“ von Guido Hoffmann oder gar die reale Nässe im „Fluss der Drachen“ des Ehepaars Brand.
Grizzly
Anna Oppolzer und Stefan Kloß schicken Braunbären zum Lachsfang. Ihr Wildwasser ergießt sich in fünf Bahnen talwärts; eingeschobene Wasserplättchen halten es im Fluss. Die Stufen des Flusslaufes erleben bis zu vier Kinder ab sechs Jahren real auf der Schachtel. Im Auslauf tummeln sich viele Lachse, die nach Würfelvor- gabe in festgelegte Fluss- bahnen emporspringen, dort aber von Bären ge- fangen werden. Der Wurf der fünf Bahnwürfel lässt nicht nur bis zu drei Fische springen, er sorgt manch- mal dafür, dass der Fluss in Bewegung bleibt. Mit einem Drittel Wahrscheinlichkeit
Krasserfall
Auch in Bernhard Webers „Krasserfall“ dreht sich al- les um einen tosenden Fluss. Der lange Puzzlespielplan enthält zwar anders als bei „Grizzly“ keine dreidimensionalen Wasserstufen, aber doch einige optische, sowie ein Auffangnetz für die Akteure, die sich auf diese Rafting-Tour begeben.
In „Krasserfall“ sind Pöppel als Menschenersatz unterwegs und versuchen, in vier Booten die Stromschnellen zu meistern. Webers neue Idee dabei sind 80 cm lange Kunststoffstreifen, an deren Enden ein Ruderboot zu sehen ist und ein beschwe-
machen die Flussscheiben nicht nur die Mühsal der Lachse zunichte, sondern bringen allzu gierige Bären zum Absturz.
Das Entscheidende ist der Fischfang der Grizzlys nach jedem Würfelwurf. Sie dürfen sich fast völlig frei auf und zwischen den Flussbahnen bewegen, nur andere Bären und Steinfelsen stellen Hindernisse dar; Zielfelder sind die Lachse. Wer einen Lachs erwischt, fischt danach weiter oder läuft, sofern der Weg frei ist, zurück zum großen Bärenfelsen, um seinen Fang zu sichern.
Das Vergnügen für die Bären endet, sobald der Wassernachschub versiegt oder die Lachse ausgehen. Wer dann die meisten Fische gefangen hat, gewinnt.
Emotionen sind bei „Grizzly“ von besonderer Bedeutung. Kinder lernen, Risiken einzugehen und ihre Bären tak- tisch einzusetzen. Sie verbauen ihren Gegnern Rückwege zum Felsen, was diese dazu zwingt, weiter am Rande des Wasserfalles Lachse zu jagen und dem nächsten Würfelwurf zitternd ent- gegenzusehen. Grundschulkinder be- geistert der 3D-Aufbau und die Span- nung, den Absturzfrust müssen sie freilich aushalten lernen.
„Grizzly“ (Amigo) von Anna Oppolzer und Stefan Kloß; für 2–4 Kinder ab ca. 6 Jahren; Spieldauer: ca. 20 Minuten; Preis: ca. 25 €.
render Fisch hängt. Die Dynamik folgt den Gesetzen der Schwer- kraft. Am Ende des Plans, der über den Tisch hinausragt, wird der Streifen nach unten hängend am Wasserfall eingefädelt, so- dass ein Boot, das sich diesem Bereich nähert, jäh aus eigener Kraft ins Strudeln gerät.
Die Bewegungsbeschleuni- gung hängt von der Besatzung der Boote und ihrer Nähe zum Wasserfall ab, daraus ergibt sich das eigentliche Geschehen. Alle besitzen einen großen Team- Captain und zwei Leicht- gewichte, die anfangs auf die Kähne verteilt werden. Wichtig
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