Page 3 - Spielmittel_1_2020
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    Liebe Leser,
diese Zeilen entstehen am gleichen Tag (16. März), an dem Kindergärten und Schulen auch in Deutschland mindestens bis nach Ostern schlossen, um der Aus- breitung des Coronavirus entgegenzuwir- ken. Kinder verkraften zwar nach bishe- rigem Stand eine Erkrankung besser als Erwachsene ab 65, deren Immunsystem damit ein deutlich größeres Problem hat. Dennoch müssen die Kleinen besonders geschützt werden, um nicht selbst – wo- möglich ohne eigene Symptome – zum Überträger zu werden. „Social distancing“ lautet das Motto der Stunde. Zuhause- bleiben, Abstandhalten und häufiges Händewaschen können Leben retten.
Millionen berufstätiger Eltern stehen nun vor dem Problem, dass von einem Tag auf den anderen alle Betreuungsan- gebote wegfielen. Größere Schulkinder kann man schon mal vorübergehend al- lein lassen; für sie federn Lehrer den Un- terrichtsverlust dadurch ab, dass sie sich online zumindest einige Stunden per Gruppen-Chat verabreden. Schulanfän- ger und vor allem Kindergartenkinder hin- gegen sind auf eine ganztägige Betreuung angewiesen. Wer trotz der außergewöhn- lichen Umstände nicht zuhause bleiben kann oder nicht das Glück hat, von dort aus arbeiten zu können, ist aufgeschmis- sen. Gut, dass es Omas und Opas gibt – allerdings raten Virologen davon ab, Kinder von den Großeltern versorgen zu lassen, weil diese Altersgruppe ein höheres Risiko für einen ernsteren Krank- heitsverlauf trägt. Man merkt, derzeit gibt es weit mehr Fragen als Antworten.
Zwei von vielen diskutierten Maßnah- men, um die wirtschaftlichen Folgen für Arbeitgeber wie für Arbeitnehmer zu mil- dern, sind Kurzarbeitergeld für Firmen und Finanzhilfen, die Verdienstausfälle auch von Selbstständigen ausgleichen sollen. Das kann aber nur der Anfang sein. Höchster Respekt gebührt allen in Medizin, Pflege, Einzelhandel, Transport, Polizei, Feuerwehr und unzähligen anderen Menschen, die mit ihrem Einsatz dafür sorgen, dass die Säulen, auf denen unsere Zivilisation ruht, trotz „COVID-19“ stabil bleiben.
Was bedeutet das Ganze jetzt für die Kinder selbst? Im besten Fall nur Lange- weile, weil sie sich mit sich selbst be- schäftigen müssen, statt sich mit ihren Freunden zu treffen. Auch viele Geburts- tagsfeiern dürften kleiner ausfallen als sonst. Das Osterfest muss man aber des- halb nicht absagen – jede Familie kann es im kleineren Kreis feiern, und die Freude ist genauso groß, wenn Kinder auf der Su- che nach ihrem Osternest mal eine nicht ganz so lange Strecke zurücklegen.
Hier können Eltern einiges tun, um die- se für alle schwierige Zeit so kurzweilig wie möglich zu machen. Ganz vorne da- bei ist das richtige Spielzeug, von dem SPIELMITTEL-Leser auf den folgenden Seiten eine große Auswahl finden. Als Spielgefährten springen die eigenen Fa- milienmitglieder ein und helfen, sich die nötige Unbeschwertheit zu bewahren – wie Pippi Langstrumpf, die aktuell (S. 20) ihren 75. Geburtstag feiert. Vielleicht er- weist sich das als eine der wenigen posi- tiven Begleiterscheinungen: im engeren Familienkreis mal länger Zeit zu haben, sich miteinander zu beschäftigen.
Hoffentlich ist das Gröbste schon über- wunden, wenn im Mai die nächste SPIEL- MITTEL-Ausgabe erscheint. In China, wo die Epidemie ihren Anfang nahm, verlang- samen sich die Neuansteckungen. Es gibt also durchaus Gründe, optimistisch zu sein. Bleiben Sie gesund!
Ihre Spielmittel-Redaktion
                          


























































































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