Page 32 - Spielbox_Special_2021_gesamt
P. 32

 Aktuell. Herbstneuheiten 2021
 einem abwischbaren Stift beschrieben. Es gilt, in vier Landschaften orthogonal angrenzend Kreuzchen zu setzen. Wohin genau, bestimmen Erkundungskarten. Der aktive Spieler wählt eine Landschaft und setzt in sie drei, die anderen in diese nur zwei Kreuze. Weshalb die Mitspieler lieber den zweiten Landschaftstyp der Karte nutzen, um auch drei Kreuzchen zu machen. Zahlreiche Symbole erlauben Sonderwertungen. Zudem gibt es eine Solo- und eine Expertenvariante. (sd)
Schwerkraft
Hadrianswall von Bobby Hill macht allein schon beim Packungsinhalt dem Verlagsnamen alle Ehre. In der Box sind neben einigen kleinen Holzfiguren zwei vollformatige Blöcke mit je 200 (!) Bö- gen zu finden. Von jedem bekommen alle der bis zu sechs Teilnehmer pro Partie ein Blatt, sodass man eine mit Kästchen übersäte, großflächige Landschaft vor sich liegen hat. In einem Abschnitt davon baut man die römischen Befestigungsan- lagen, denn nach jeder der sechs Spiel- runden kommen die bösen Pikten, und je mehr von ihnen in drei Sektoren durch- brechen, umso mehr Punktabzug gibt es.
Das wollen die Spieler verhindern, in- dem sie ganz vorn ein paar Kohorten aufstellen, die die Angreifer fernhalten. Leider kostet das Ressourcen. Die würde man aber viel lieber einsetzen, um Gebäu- de zu bauen, damit sich Bürger wie Händ- ler, Priester oder Staatsdiener ansiedeln. Dafür setzt man einerseits Ressourcen ein, die man vor jeder Runde bekommt. Und die man andererseits wieder für das Einsetzen und Ankreuzen von Feldern auf den eigenen Blättern generiert – nahezu jedes zweite Feld bringt ein Extra und löst Kettenreaktionen aus. Das ist eine höchst variable, aber außerordentlich solitäre Angelegenheit, bei der alle zeitgleich auf ihren Blättern puzzeln und herumstrei- chen. Nur manchmal tauscht man über- raschend etwas aus. Wer nach gut einer Stunde seine Stadt hinter dem Wall am besten ausgestattet hat, gewinnt.
Unter dem Label Leichtkraft erscheint das flotte Kartenspiel Magellan Elcano von Michael Schacht. Thematisch geht es um die 1519 gestartete Expedition Magellans mit fünf Schiffen. An diesem Spiel können fünf Kapitäne teilnehmen, und sie sind alle Kontrahenten. Sie wol- len Ozeankarten sammeln. Drei wer- den pro Runde aufgedeckt, jeweils eine
in den Farben rot, blau und grün. Die identischen Mannschaft-Kartensätze der Spieler zeigen Werte in diesen Farben, allerdings bekommen sie eingangs fünf und nach jeder Runde nur zwei weitere Karten auf die Hand. Wie viele davon bietet man reihum für die ausliegende Beute einer Farbe? Spielt man eine weite- re Karte nach? Oder steigt man aus und hofft, nicht mehr übertroffen zu werden? Trickreich wird es, weil einige der Karten für zwei Farben einsetzbar sind, aber je nach Farbe unterschiedliche Werte ha- ben. Dennoch muss man sich beim Aus- spielen entscheiden, welcher Farbe man sie zuordnet. Nur der mit dem höchsten Gebot gibt seine Karten ab, die ande- ren erhalten ihre Gebote zurück, sodass unterwegs die Zahl der Handkarten sehr unterschiedlich ist. Wer in diesem leicht- gängigen und flotten Zockerspiel nach sechs Runden die wertvollsten Ozeankar-
ständlich kann man weitere Arbeiterin- nen ausbrüten. Ist die passende Struktur aus Hexplättchen so zusammengelegt worden, dass sie ein Loch in der Mitte von sechs ausgefüllten Feldern zeigt, werden einerseits Sonderaktionen aus- gelöst. Andererseits kann in dem Loch nun Nektar deponiert werden, der zuvor auf einer Wiese eingesammelt wurde. Ist dies gelungen, kann die Honigproduktion starten, für die es einen Markt mit beweg- lichen Werten gibt. Und natürlich gibt es auch noch Sonderwertungen zu erfüllen. Ganz schön viel zu tun für die Bienchen in bis zu 90 Minuten Spielzeit, zumindest in der Profivariante. (sd)
Spielefaible
Autor Thomas Spitzer ist durch seine Kohle-Trilogie Ruhrschifffahrt 1769 – 1890, Kohle & Kolonie sowie Haspel- knecht noch bestens bekannt. Auch in Schichtwechsel geht es bei ihm jetzt wieder um Kohle, nun aber im Jahr 1950. Nach dem Krieg sind die Zechen ein wichtiger Motor des Wiederaufbaus, und jeder Spieler leitet eine davon. Er trans- portiert Kohle und Abraum aus seinem Bergwerk und holt Koks von der Kokerei. Zu Rundenbeginn zieht der Startspieler Würfelchen aus einem Sack und verteilt so originellerweise Kohle, Abraum und steigendes Grubenwasser an alle Spieler. Die beschäftigen sich später nicht nur mit dem Transport des Gutes in ihren Loren. Zudem symbolisiert das Fortschreiten auf den Leisten Straße, Schiene und Wasser den Weitertransport der Ware. Bis zu vier Spieler arbeiten bis zu eineinhalb Stunden unter und über Tage. Schicht- wechsel war unter dem Projekttitel „Die letzte Zeche“ ein Beitrag der Spielegrup- pe Fair-Spielt des Spielezentrums Herne zum Förderprojekt „Glück auf Jugend“ der RAG-Stiftung. Es sollte anlässlich des Kohleausstiegs die Errungenschaften des Steinkohlebergbaus würdigen. (sd)
Spielworxx
Es ist mal wieder eine dieser Geschich- ten, die Autoren und Spiele-Redakteure ausgraben und uns durch ein Spiel ver- gnüglich nacherlebbar machen, eine Ge- schichte, die man sonst vielleicht nie ken- nengelernt hätte: Squaring Circleville von Matt Wolfe erzählt die Geschichte der Stadt Circleville, die 1810 in Ohio auf den Resten einer historischen Wallanla- ge mit kreisförmiger Struktur und einem
30   spielbox special
ten hat, ist der Sieger.
Skellig Games
(sd)
Mit Armonia von Uwe Rosenberg möch- te Skellig an die Story von Sagani aus dem Vorjahr anknüpfen. Wieder geht es thematisch um Klangscheiben, Armonia ist jedoch ein Würfelspiel ab acht Jah- ren. Zunächst versucht jeder am Zug, mit sieben Würfeln einen Viererpasch zu er- zielen. Dann ist ein Teil der Aufgabe auf dem Spielplan schon mal erledigt. Wer es nicht gleich schafft, der kann gleiche Würfelwerte auf dem Plan speichern und in den folgenden Runden weiter „auffül- len“. Im Anschluss daran wird hinter der Spielplanzeile eine Aufgabenkarte auf- gedeckt. Nun sollen die Würfel in einer bestimmten Puzzleteil-ähnlichen Forma- tion angeordnet werden. Das Ablegen in einer gerasterten Ablage ist aber nur mit gleichen Werten in einer Zeile und auf- steigenden Werten in den Zeilen darüber erlaubt. Wer so zwei weitere Schritte pro Zeile macht, hat eine Klangscheibe im Ziel. Wem dies zuerst mit deren vier in verschiedenen Zeilen gelingt, gewinnt Man lasse sich von der lieblichen Optik von Paul Salomons Honey Buzz nicht täuschen: Bei diesem zumindest gehobe- nen Familienspiel gibt es durchaus einige Anforderungen. So managen die Spieler ein eigenes Bienenvolk und bauen sich aus Doppelhexplättchen einen Bienen- stock. An die Plättchen gelangen sie, indem sie Arbeiterinnen einsetzen und später rechtzeitig zurückrufen. Selbstver-
Foto: Spielefaible

















































































   30   31   32   33   34