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Aktuell. Herbstneuheiten 2021
gespielt werden, der zum einen regelt, wer als Erster dran ist, und zum anderen wie weit Mutter Natur bewegt wird. Liegt eine der hinreißend von Alessandro Costa Kapakkione illustrierten Karten aus, darf man drei seiner eigenen Studenten bewe- gen. Entweder auf eine der Inseln oder in die Mensa. Wer dort die Mehrheit in einer Farbe hat, bekommt auch den entspre- chenden Professor und kontrolliert diese Farbe wiederum auch auf den Inseln.
Auf diese Weise wird geprüft, wer das Sagen auf der Insel, auf die Mutter Natur gezogen wurde, hat. Der Spieler darf dort einen seiner Türme platzieren, der eben- falls einen Einflusspunkt bringt. Stehen direkt benachbarte Inseln unter der Kon- trolle eines Spielers, werden sie – it‘s ma- gic! – zu einer großen Insel zusammenge- zogen. Sprich: Für den Gegner wird es nun bedeutend schwerer, dem Kontrahenten diese Insel wieder abzunehmen.
Wer als Erster alle seine Türme ein- setzen konnte, gewinnt. Ansonsten wird geschaut, wer den meisten Einfluss aus- übt, wenn nur noch drei Inselgruppen auf dem Tisch verblieben sind beziehungs- weise wenn sich alle Studenten im Spiel befinden oder die Spieler alle zehn Hand- karten ausgespielt haben. Für Eriantys- Experten sind auch noch Karten mit Son- derfähigkeiten in der Schachtel. (ab)
Deep Print Games
Peter Eggert war regelrecht verzückt. Eg- gert, einer der sechs Köpfe hinter Deep Print, kam aus dem Schwärmen über das
neue Legespiel der beiden Altmeister Mi- chael Kiesling und Wolfgang Kramer am Pegasus-Pressetag im Frühsommer gar nicht mehr raus. Savannah Park heißt es und richtet sich an einen bis vier Spieler ab acht Jahren.
Besonders ist schon einmal der Aufbau. Die Savanne jedes Spielers füllt sich nicht nach und nach mit den Plättchen, die unterschiedlich oft Elefant, Giraffe, Anti- lope und Co. zeigen, sondern sie ist von vornherein – mit wenigen Ausnahmen – gefüllt. Der aktive Spieler wählt nun ein Plättchen aus, sagt etwa „Ein Strauß an Wasserstelle“ an, und alle suchen dieses Plättchen heraus und legen es an einen anderen freien Platz. Dabei drehen sie es auch auf die Seite, die die Spielerfarbe zeigt. Ab jetzt liegt es endgültig. Das geht so lange weiter, bis alle 33 Plättchen neu positioniert wurden.
Dann kommt es zur Schlusswertung, vor der bestimmte Plättchen rund um die drei Buschbrände entfernt werden. Freie Bäume und Gräser bringen ein paar Pünktchen, große Herden gleicher Tiere können fette Punkte bringen. Allerdings nur wenn diese Herden Zugang zu min- destens einer Wasserstelle haben. Diese dienen als Multiplikator. Stehen also zehn Nashörner benachbart und finden sich auf deren Plättchen drei Wasserstellen, ist die Herde 30 Punkte wert. Supersimp- le Regeln gepaart mit einer kniffeligen Aufgabe. Und ein paar Varianten liegen im Spiel auch mit bei, zum Beispiel eine
Delicious Games
Die Krankheit tötete viele Menschen, gerade in den dicht besiedelten Städten. Da half vor allem eins: Sie mussten von den Infektionsherden weggebracht wer- den, raus aufs Land. Waren sie erkrankt, kamen sie in Quarantäne. Was ein biss- chen so klingt, als wenn Raúl Fernández Aparicio und Vladimír Suchý ein sehr zeitgenössisches Spiel erfunden haben. Aber es geht nicht um Corona, es geht um den Schwarzen Tod, die Pest. Auf Si- zilien brach die Krankheit Mitte des 14. Jahrhunderts aus. Mit Schiffen von der Krim kamen die Ratten. Die Nager waren flohverseucht. Die kleinen Plagegeister trugen den Krankheitserreger in sich und verbreiteten ihn. Da setzt die Geschichte von Messina 1347 an.
Wir sind Besitzer eines Landgutes vor den Toren der Stadt. Wir wollen die Bevöl- kerung retten und die Seuche bekämpfen. Und wie man es von Suchý kennt (und of- fenbar findet auch Aparicio Gefallen dar- an), geht es wieder darum, möglichst mit einer Aktion mehrere Zusatzaktionen zu triggern, um am Ende den größten Sieg- punkthaufen zu haben.
Was neugierig macht, sind die Vor- schusslorbeeren, die Messina 1347 be- reits erhalten hat. In fünf Wettbewerben landete der Prototyp ganz weit vorn. Der wichtigste Erfolg war 2019 der erste Preis in Málaga, denn dort saß Suchý in der Jury. Er ging auf Aparicio zu – und von da an entwickelten die beiden das Spiel gemeinsam weiter.
Der Kern ist eigentlich ganz simpel. Man setzt einen seiner Leutnants in eines der Stadtviertel Messinas ein. Aus Messi- na kann ein Bewohner gerettet werden und auf dem eigenen Landgut fortan mitarbeiten. Sollte in dem Stadtviertel bereits die Pest ausgebrochen sein, muss der Bewohner halt zwei Runden in Qua- rantäne verbringen – allerdings kann er auch dort produktiv sein. Zusätzlich kann die Seuche mit Feuer bekämpft werden, womit das eigene Ansehen in der Stadt steigt, was wiederum Sofort-Boni bringen kann und am Spielende Punkte. Genau wie das Ansehen im Magistrat der Stadt und in der Kirche.
Zu guter Letzt bietet jedes Ortsplätt- chen Einkommen oder eine Aktion, zum Beispiel das Bauen einer Werkstatt. Oder einer der Aufseher auf dem Gut schreitet voran. Und das ist der eigentlich span- nende Mechanismus: Der Aufseher mar-
10 spielbox special
für Solo-Spieler.
(ab)
Savannah Park.
Fotos: Becker, Deep Print Games