Page 4 - spielbox special 2020
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       AKTUELL
Erste Highlights
Herbstneuheiten
der aufzunehmen – und, falls gewünscht, gegen Zahlung auch weitere. Wer dies richtig ans Laufen bekommen will, ver- senkt tunlichst seine schwachen Karten unten im Ablagestapel und lässt auf die- se Weise nur die stärkeren oben rotieren. Taucht die vierte Naturkatastrophe auf, ist Schluss – und zwei Stunden sind da dann sicher vergangen. -sd
Abacusspiele
Nach Sherlock, Deckscape und Decktecti- ve ist nun der erste Fall eines weiteren Kri- mi-Systems in Dreieich angekommen. Bei Instacrime gehen zwei bis sechs Ermittler kooperativ und nur anhand von insge- samt 12 Fotos zur Tat. Beim jährlichen Familientreffen der Munfords in einem Hotel hat es unglücklicherweise einen Zwischenfall gegeben, den James Teller, der neue Freund der Verlagschefin Do- rothy, nicht überlebt hat. Ob es mit dem Versuch zusammenhing, das Testament des Familienoberhauptes zu ändern? Je- der Detektiv erhält eine Fotografie, die er niemandem zeigt, aber möglichst detail- liert beschreiben muss, damit die anderen „sehen“ können, was darauf zu erkennen ist. Anschließend werden neue Bilder aus- gegeben. Überzählige landen offen auf dem Tisch. Reicht die Präzision, können die Bilder in eine zeitliche Reihenfolge gebracht werden, die Wege Verdächtiger aufgezeigt oder die Tatwaffe bestimmt. Eine Kommunikationsaufgabe, bei der man sich eine gute Stunde lang – neben einigen wenigen weiteren Indizien wie Rechnungen oder kleinen Mitteilungen – vor allem auf die Wahrnehmungen und Beschreibungen der anderen Detektive verlassen muss. -sd
Board Game Box
In Dream Runners gilt es, in acht Runden jeweils eine Traumkarte abzuarbeiten, die auf 353 Feldern anzeigt, wo es was zu holen gibt bzw. wo Alpträume lauern. Ausgerüstet mit einem sehr ähnlichen Satz an Startplättchen, die ein, zwei oder drei Kästchen aufweisen, puzzelt jeder gleichzeitig für sich ein Raster, um da- mit virtuell nicht-überlappend die neun Traumkartenfelder abzudecken. Dabei wollen mit den entsprechend aufgedruck- ten roten Symbolen möglichst Alpträume abgewehrt werden, die andernfalls das Ausruhkonto stark belasteten.
    2F-Spiele
Die Vermeidung entfremdeter Arbeit und das Streben nach erfüllter Freizeitaktivität scheinen ein dringendes Anliegen Friede- mann Frieses zu sein. Dafür spricht, dass Feierabend thematisch auf Fiese Freun- de Fette Feten und Futuropia aufbaut. Zu Beginn ächzt jeder Werktätige unter einer 70-Stunden-Woche ohne Urlaubs- anspruch und erhält dafür kärgliche fünf Taler als Wochenlohn. Mit seinen sieben dicken und dünnen Meepeln, die – ohne inhaltliche Funktion – für männliche und weibliche Arbeiter stehen, versucht jeder, bessere Bedingungen zu erstreiken, um seine Freizeit genießen zu können. Dazu setzt man seine Streikmarker auf entspre- chende Felder. Die Arbeiter suchen daher gern den Gewerkschaftsbereich auf, um Streikmarker zu erwerben.
Alternativ geben sie sich Freizeitver- gnügungen hin und angeln oder joggen (für zwei bzw. drei Erholungspunkte), be- suchen den Rummel (bringt bis zu neun Erholungspunkte, kostet aber Geld), machen Urlaub, sofern sie dafür bereits erfolgreich gestreikt haben oder suchen sich einen (männlichen oder weiblichen) Gefährten bei einem Blind Date, dessen Begleitung sich ab der nächsten Woche positiv auf die Erholung auswirkt. Gleich mehreren auf einmal ist es erlaubt, die Kneipe anzupeilen, anlässlich Ebbe in der Kasse dort auch das Geschirr zu spülen oder sich – für einen läppischen Punkt – vor den Fernseher zu fläzen. Sobald man alle seine Arbeiter auf dem Plan einge- setzt hat, endet die persönliche Arbeits- woche und man nimmt sie sofort zurück, bekommt Gehalt und Streikmarker, aber
auch einen Abzug für die verlorene Le- benszeit in der Fabrik. Der unmittelbare Nachfolger freut sich, denn damit werden höchstwahrscheinlich einige attraktive Felder (etwa bei der Gewerkschaft oder ein Motelbesuch mit Partner) wieder frei.
Sobald ein Erholungssucher 40 Punkte an Lebensqualität erreicht hat, bleiben die Meepel auf dem Plan stehen und alle setzen nur noch ihre verbliebenen ein. Zu guter Letzt wird ein letztes Mal die zurück- liegende Arbeitswoche abgerechnet und der am besten Erholte gewinnt.
Feierabend besticht durch sein char- mantes Thema; schade, dass die Ge- schlechterdifferenzierung inhaltlich be- deutungslos bzw. fast trivial (Lohnabzug für Gender-Gap) ist. Die Erkenntnis, wel- che Aktionsfelder am lukrativsten sind, bringt leider nicht viel, wenn diese zum falschen Zeitpunkt besetzt sind; im Wett- bewerb um Freizeitqualität (und vor allem Gewerkschaftshilfe) herrscht gnadenlose Verdrängung vor. Wer hier im Mittelspiel die Konkurrenz abgehängt hat, ist kaum mehr einzuholen. -cc
Gut doppelt so viel Zeit wie für Feier- abend benötigt man für Faiyum, bei dem im alten Ägypten Ackerboden so aufbereitet werden soll, dass die Gegend zur Kornkam- mer des Landes taugt. Friedemann Friese verbindet hier Deckbauelemente mit dem Markt aus Funkenschlag. Über 100 Karten und 250 Holzteile signalisieren: Dies ist et- was für Kenner. Wobei das Grundprinzip relativ einfach ist: Handkarte ausspielen und Aktion nutzen. Wer dadurch herum- lungernde Krokodile platthaut, sammelt damit zwar das für die Schlusswertung wichtige Ansehen, schafft aber auf dem Plan auch Platz für alle anderen.
Trauben, Getreide oder sogar Rosen können als Rohstoffe geerntet werden, die es ermöglichen, Karten auszuspielen. Auch Gebäude stehen allen Beteiligten zur Nutzung zur Verfügung. Alternativ kann man eine neue, stärkere Karte im Markt kaufen, wo die günstigsten Karten mit einem Rabatt winken, während die teuersten vorerst nicht erreichbar sind.
Option drei ist schließlich, Einkommen zu erhalten und damit die obersten drei Karten vom eigenen Ablagestapel wie-
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