Page 34 - spielbox special 2020
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 HERBSTNEUHEITEN 2020
SpielMr
Man könnte fast glauben, in der kleinen schwarzen Pappschachtel stecke ein Pro- mo-Skatblatt. Immerhin ist Partout auch tatsächlich ein Stichkartenspiel, in dem die Zahl der eigenen Stiche prognostiziert und die angespielte Farbe nicht bedient werden muss. Allein wegen dieser unge- wöhnlichen Konstellation lohnt ein Blick auf den Verlagserstling dreier Würzburger Studenten. Neben vier Farben mit den Werten 1 bis 9 existieren sechs Sonder- karten, die das Ganze aus dem Genre- üblichen herausheben. Die beiden Ge- genübersitzenden bilden eines von zwei oder drei Teams (eine Dreierversion für Solisten wird ebenfalls mitgeliefert). Ein Durchgang umfasst gerade einmal sieben Stiche.
Reihum sagt jeder an, wie viele er davon zu bekommen gedenkt; die Ge- samtzahl für das Team ist relevant. Wird sie erreicht oder überschritten, gibt es einen Bonus, sonst zählt jeder Stich ei- nen Punkt. Schnell stellt sich heraus: Wer anspielt, ist nur Passagier, weil hier ohne Bedienpflicht so ziemlich alles passieren kann. In Hinterhand Sitzende können, vor allem durch Sonderkarten, die andere eliminieren oder selbst die höchste Karte darstellen, viel verändern. Unterwegs än- dern sich zudem Trumpffarbe und Trumpf- zahl, teilweise innerhalb eines Stiches. Das kann man als glückslastig und etwas chaotisch empfinden. Oder als spannen- de Denksportaufgabe, die es mit etwas Glück zu lösen gilt. -sd
Spielworxx
Wegen seiner Widerstandsfähigkeit ge- genüber Hitze war Asbest über lange Jahre ein faszinierendes Baumaterial. In- zwischen sollte aber hinlänglich bekannt sein, dass es sich gesundheitlich um ein Teufelszeug handelt. Umso schockieren- der ist die Information in der Anleitung
von The Cost, dass auch heute noch in vielen Ländern beispielsweise in Brasi- lien, China, Indien, Russland oder den USA Asbest verwendet werden darf. So gesehen gehört The Cost zu den Serious Games, die zum Nachdenken anregen wollen.
Als Unternehmer bauen wir Asbest ab und versuchen damit, möglichst viel Geld zu verdienen. Dabei können wir auf eine für die Arbeiter möglichst behutsame Art und Weise vorgehen – oder den Abbau gnadenlos forcieren. In letzterem Fall steigt der Profit, aber es gibt Tote. Nicht immer ist also der mit dem meisten Geld am Ende ein glücklicher Gewinner. In je- der Runde entscheidet man sich neu, in einem der nicht näher bezeichneten Län- der Asbest zu fördern. Zudem kann man Rohstoffe kaufen und in die Infrastruktur investieren, denn das gewonnene Mate- rial will über Schienen oder Häfen ab- transportiert werden. All das macht den Profit aus. Wer den Gesundheitsschutz vernachlässigt, produziert einen toten Arbeiter und damit eine Hypothek für alle. In Zukunft kostet jeder Verlust an Menschenleben jeden, der in dem Land weiter Asbest produzieren will, zusätzlich wertvolle Rohstoffe. Wie gehen die Spie- ler also mit den Ressourcen Mensch und Material um? Eine Partie endet nach vier Runden oder vorzeitig, weil alle Staaten den Asbesthandel aufgrund zu hoher To-
Ablegen darf man einen oder auch zwei der eigenen Zylinder in die Tischmitte setzen – auch auf die gebaute Konstruk- tion. So wächst das Gebilde in die Höhe, dessen Ausmaß die Gegner gut im Auge behalten. Sie können dem aktiven Spieler sein Zugrecht abnehmen, wenn sie fest- stellen, dass mit dem nächsten Holzstab ein Einbau auf einem höheren als dem intendierten Level möglich ist. Gelingt dies nicht, darf der zuvor aktive dem anzweifelnden Spieler einen Zylinder überreichen. Es gewinnt, wer zuerst seine Zylinder losgeworden ist. Die Höhenjagd ist deshalb besonders attraktiv, weil für den Einbau ab der vierten Etage sogar drei eigene Zylinder abgelegt werden dürfen. Nur Umwerfen sollte man nichts, das bringt Strafzylinder ein.
Uns den Mund zu verbieten, scheint langsam in Mode zu kommen. Der Gip- fel war hier bislang The Mind (sb 2/18). Auch bei Silencio darf die Runde wäh- rend der Partie keinen Mucks von sich ge- ben. Sie soll reihum Karten in vier Farben in aufsteigenden Reihen ablegen, was Effekte auslöst. Sollte es dabei gelin- gen, dass passende Zahlen unmittelbar aufeinanderfolgen, löst dies auch unan- genehme Dinge aus. Es besteht die Mög- lichkeit, dass ausliegende Karten wieder auf die Hand genommen werden dürfen, dass Handkarten getauscht werden oder der Nachfolgende zum Einsatz einer be- stimmten Farbe gezwungen wird. Zudem können Karten zur allgemeinen Verfüg- barkeit auf dem Tisch deponiert werden. So sortieren alle gemeinsam in Grabesstil- le die Reihen und hoffen, so viele Karten wie möglich ablegen zu können. Wer pas- sen muss, ist raus. Je weniger Karten die Gruppe am Schluss auf den Händen hält, desto besser das Ergebnis. -sd
Mitarbeit an der Neuheitenvorschau: Christwart Conrad (cc), L.U. Dikus (lud), Stefan Ducksch (sd), Matthias Hardel (mh), Christof Tisch (ct).
deszahlen verbieten.
Zoch Spiele
-sd
Mit Kurz vor Knapp setzt Zoch die Tradi- tion der Bauspiele im Verlag fort. In der Tischmitte stehen kleine, rote Zylinder, welche die Beteiligten reihum mit Holz- stäben verbinden sollen. Dabei dürfen sie nur mit den Augen abschätzen, wo- hin der nächste Stab wohl exakt passt, ohne über dabei die Zylinderkanten hi- nauszuragen. Nach dem erfolgreichen
 Impressum spielbox special
Verlag: w. nostheide verlag gmbh, Bahnhofstraße 22, 96117 Memmelsdorf, Tel. 0951/4 06 66-0, Fax 0951/4 06 66-49.
Verlagsleitung: Dipl.-Kfm. Jens Nostheide, Bw. Tim Nostheide.
Redaktion: Matthias Hardel (Chefredakteur), Christwart Conrad.
Für die mit Namen gekennzeichneten Artikel zeichnen die einzelnen Autoren verantwortlich.
Erscheinungsweise: Einmal jährlich zur SPIEL in Essen.
Erscheint im 18. Jahrgang.
Anschrift der Redaktion: w. nostheide verlag gmbh, Bahnhofstraße 22, 96117 Memmelsdorf, Tel. 0951/4 06 66-0, Fax 0951/4 06 66-49. eMail-Adresse: redaktion@spielbox.de.
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Anzeigen: Barbara Nostheide.
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Vertrieb: Jasmin Hollfelder, vertrieb@nostheide.de.
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Gerichtsstand: Bamberg
Druck: creo Druck & Medienservice GmbH, Bamberg.
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