Page 30 - spielbox special 2020
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 HERBSTNEUHEITEN 2020
Next Move Games
In Beez gilt es, Nektar zu sammeln, indem wir mit unserer kleinen Biene über Blüten hinwegsummen. Welche davon Punkte bringen, verraten sowohl offen ausliegen- de als auch verdeckte eigene Auftrags- karten. Der kleine Flieger im Hexformat kann in fünf der sechs Richtungen her- umsausen – doch ausgerechnet schnur- geradeaus kriegt er irgendwie nicht hin. Je nach Richtung stehen unterschiedliche Zugweiten zur Verfügung, aus denen man wählen kann. Sofern der Zielort nicht be- reits von einer Kollegin belegt ist und es dort Nektar gibt, wird dieser sofort in der eigenen Wabe eingelagert. Wer akkurat im Zentrum einer Blüte landet, kann so- gar gleich zwei Steine erhalten. Diese gibt es in fünf Farben, und sie sollten gemäß der Aufträge auf dem eigenen Waben- plättchen abgelegt werden. Sobald je- mand zehn Steine eingesammelt hat, ist Schluss. Erstaunlich ist, dass angesichts der vielen Zusatz-Informationen zum Bienenleben die fleißigen Insekten zum Einlagern nicht auch zurück in den Stock fliegen müssen – aber das wäre in Anbe- tracht der Bewegungsregel wohl auch zu schwierig gewesen. So ist Beez ein Famili- enspiel, bei dem die ausliegenden Blüten in ihrer Anordnung von einer kompakten Fläche hin zu schwierigen Formationen geändert werden. Und Profi-Imker sortie- ren die Steine in ihrer Wabe nur angren- zend für den Expertenmodus. -sd
Pearl Games
Noch so ein Fall, wo ein Würfelspiel zu einem Würfelspiel erscheint. Troyes Dice als Roll & Write-Version dauert im Gegen- satz zum großen Vorgänger Troyes (sb 1/11) nur gut eine halbe Stunde. Und
nach fast zehn Jahren darf man durchaus mal wieder an den Urvater erinnern. Spä- testens beim Auspacken gibt es noch ein Argument: Der runde Spielplan mit dem drehbaren Rad in der Mitte sieht Klasse aus. Wer anfängt, setzt vier farbige Wür- fel auf aufeinanderfolgende Plazas in drei Farben. Der schwarze legt eine davon vo- rübergehend lahm, die anderen drei wer- den reihum genutzt. Die dort abgelegten Würfel sind transparent, so nehmen sie die Farbe der roten, gelben oder weißen Plaza darunter an. In diesen Farb-Seg- menten können wir nun Erfolge auf un- seren Blättern abstreichen, sofern wir die Ressourcen aufbringen können, die für den Würfel verlangt werden. So bekommt man z. B. Einwohner, die am Ende Punkte bringen. Oder man errichtet Gebäude, de- ren Fertigstellung auch Bonuseffekte aus- lösen. Allerdings knipst nach der Hälfte der Durchgänge der schwarze Würfel zu- sätzlich Zahlen auf unseren Blättern aus. Die darunter befindlichen Gebäude dür- fen dann nicht mehr errichtet werden. Ins- gesamt geht eine Partie über acht Tage zu je zwei Runden, und für die folgende ist stets zu sehen, welche Plaza-Farben zur Verfügung stehen werden. Das zuvor lahmgelegte Plaza-Plättchen wird gewen- det wieder eingefügt – und zeigt nun eine neue Farbe. Anschließend wird noch das Rad auf dem Spielplan weitergedreht, was wiederum eine neue Plaza für den nächsten Umlauf ausspart. Und falls all dies nicht reicht, lässt sich mit acht Zu- satzplättchen noch variieren. -sd
Pegasus Spiele
Es ist eine charmante Idee, aus der des- pektierlichen Bezeichnung „Punktesalat“ für die übertriebene Wertung jeglicher
Errungenschaften eines komplexen Spiels ein locker-leichtes Familienspiel zu kon- zipieren. Punktesalat besteht nur aus 108 doppelseitigen Karten, die auf der einen Seite eine von sechs Gemüsesorten zeigen, auf der anderen eine Bedingung nennen, für welche Konstellation man Punkte bekommt. Jede Kombination aus Paprika, Möhren und Salat kann beispiels- weise mit acht Zählern belohnt werden. Oder zehn Punkte winken, besitzt man am Ende die meisten Zwiebeln. Manche Vorschriften sind zwiespältig, etwa die Vergabe von drei Punkten für jede Rübe, aber zwei Minuspunkten für jede Zwiebel. In einem flotten Rhythmus, der zu Recht auch die maximale Besetzung von sechs Teilnehmern zulässt, ist der Ablauf klar und einfach geregelt. Der Aktive nimmt entweder zwei Gemüsekarten oder eine Punktekarte aus der allgemeinen Auslage und legt sie vor sich ab. Einmal in seinem Zug darf man eine eigene Punktekarte auf die Gemüseseite wenden, was sich etwa dann empfiehlt, wenn sich im Ver- lauf die vielversprechende Wertung als doch nicht so lukrativ oder gar kontrapro- duktiv erwiesen hat.
Die von unnötigem Regelballast befreite Fokussierung auf den Kern der Idee macht einerseits den Zugang frei für Gelegen- heitsspieler, die sich sonst vorzugsweise an Uno oder Skip-Bo delektieren, bedient andererseits aber ebenso Freaks, die sich nach einem rauchende Köpfe fordernden Gehirnverzwirner bei einem den Abend abschließenden Werk, das dennoch fernab von Banalität ist, gerne entspannen. -cc
Piatnik
Bei der Zockerei Space Taxi würfelt jeder reihum, um sein Raumschiff möglichst
  Mebo
Nach dem Aufbrauchen der gesamten natürlichen Ressour- cen kämpfen die Erde und alle anderen bewohnten Welten ums Überleben. Der Fortbestand der Völker kann nur mit Hilfe riesiger Planetenschiffe gelingen, die selbst so groß wie Welten sind und einer Vielfalt von Spezies eine Heimat bieten.
Wichtigster Rohstoff ist genetische DNA – und genau diese gilt es zu retten, als das Planetenschiff Alpha zerstört wird. 2 bis 5 Teilnehmer befehligen ihre Raumschiffe und versuchen, beim Wrack vor den anderen Völkern Überleben- de samt deren DNA an Bord zu holen. Nur so können sie ihre eigenen Schiffe weiter entwickeln und die Partie gewinnen.
PR
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  spielbox special

















































































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