Page 13 - spielbox special
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der Kontrolleur einen – oder in größerer Runde auch mehrere – Koffer inspizieren. Am Ende seines Zuges entscheidet er sich für eine bzw. mehrere Verhaftungen. Ma- ximal eine Pulle an Hochprozentigem ist zollfrei, in welchem Fall er zwei Flaschen als Entschädigung für falsche Anschuldi- gung zu zahlen hat. Ansonsten kassiert er die heiße Ware aus der Bank. Wer am Ende die meisten Flaschen durchgebracht hat, gewinnt dieses eingängige Bluff- und Einschätzungsspielchen, das im Vergleich zu seinen Vorgängern noch einfacher ge- strickt ist, dafür aber bis zu acht Kriminelle bei Laune hält. -cc
leicht zu erfassen. Was das Ganze mäch- tig erscheinen lässt, sind 72 weitere Seiten mit massenhaft historisch ange- hauchten Szenarien für alle möglichen Teilnehmerzahlen. Auch wer allein zur Tat schreiten will,  ndet reichlich Ange- bote, muss sich allerdings erst einmal in die Bedienung der Nichtspielercharaktere einarbeiten. Wirkliche Civilization-Fans werden der Neuheit wegen nicht von der Fahne gehen, wer aber offen für eine mo- derne Interpretation des Themas ist und so gut einstecken wie austeilen kann, soll- te einen näheren Blick riskieren. -mh
H2.O
Dass die Söhne des langjährigen „Spiel des Jahres“-Jurors Wieland Herold dessen Ausscheiden aus dem Wahlgremium ab- gewartet haben, um mit ihrem Verlag an die Öffentlichkeit treten, war sicher eine sehr rücksichtsvolle Entscheidung – zumal Florian und Guntram schon lange in den Startlöchern gesessen haben müssen. Dass Neuburg einen historischen Hintergrund besitzt, merkt man ihrem Erstling der ab- strakten Gestaltung wegen auf Anhieb nicht an, bezeichnen sie es doch selbst als „schnelles Pokerspiel“. Als einer der Bera- ter des Renaissancefürsten Ottheinrich von Pfalz-Neuburg gilt es für die Teilnehmer, sich unter seinen sonstigen Ein üsterern hervorzutun. Nach fünf Runden ist das Rennen entschieden, das dem Sieger in der Realität außer dem Ruhm wenig einbrach- te. Wie die Anleitung verrät, hoffte man bei Ottheinrich auf Bezahlung vergeblich.
Jede Runde beginnt mit einem offenen Angebot in Kartenform, um den Fürsten bei der Audienz für ein Thema (= Karten- farbe) zu interessieren. Es folgen von jedem zwei verdeckte Karten, welche den Wert der eigenen offenliegenden nicht über- steigen dürfen. Wer sich in die Zwangsla- ge bringt, hiergegen verstoßen zu müssen, wird emp ndlich bestraft. Anschließend entscheidet sich jeder öffentlich für die Farbe, in der er punkten möchte. Dieses Privileg kommt aber nur demjenigen zu, der selbst die meisten Punkte in dieser Far- be vorweisen kann. Sein Lohn ist der Wert aller ausgespielten Karten dieser Farbe, aber der kann durchaus negativ ausfallen, da die Kartenwerte von –5 bis +5 reichen.
Damit sich eine schlechte Hand besser kompensieren lässt, verfügt jeder über Chips, mit denen sich Karten aus der Wer- tung nehmen lassen bzw. deren Einsatz erlaubt, sich an den erzielten Punkten ei-
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Sähe Francis Treshams Civilization so aus, wäre es im Jahr 2019 erschienen? Ancient Civilizations of the Inner Sea ähnelt dem Klassiker nicht nur, was Epoche und Regi- on betrifft. Auch das lakonische Kampfsys- tem, bei dem die Kontrahenten nach und nach Bevölkerung entfernen, bis deren Menge das Limit nicht länger übersteigt, und die Umwandlung von Bevölkerungs- plättchen in Städte kommt einem bekannt vor. Zudem sind beide nicht gerade fried- fertige Vertreter des Spieleschaffens. Zwar kommen unterschiedliche Mechanismen zum Einsatz, aber seinen Gegnern Katas- trophen unterzujubeln, gehört jeweils zum täglich Brot. Und natürlich bedenkt man vorrangig jene, die einem den Ausdeh- nungsraum streitig machen. Zwar sind nur Städte und Weltwunder direkt siegpunkt- relevant, aber am Ende jeder Epoche, des- sen Eintreten nicht genau vorherzusehen ist, winken neben territorialbedingten auch vermögensabhängige Boni.
Da bei Civilization niemand einen Blu- mentopf gewinnt, mit dem keiner Handel treibt, muss man seinen Mitspielern un- geachtet aller Gebietsstreitigkeiten auch eine Runde später noch in die Augen sehen können. Ancient Civilizations of the Inner Sea erfordert keine derartige Rücksichtnahme. Mit seinen Nachbarn ist man notwendigerweise im Clinch, nicht zuletzt, weil deren Städte zu plündern, Geld einbringt. Diplomatie beschränkt sich deshalb auf eine gewisse Zurückhal- tung dabei, jemandem eine reinzuwür- gen, der einem noch nichts getan hat; denn dies würde sich anschließend be- stimmt ändern.
Mit seinen gerade einmal 12 reich il- lustrierten Seiten englischer Regeln ist Ancient Civilizations of the Inner Sea
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